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Israel erlaubt Ölförderung

21. Februar 2013

Ungeachtet möglicher internationaler Proteste hat Israel offenbar Ölbohrungen auf den besetzten Golan-Höhen genehmigt. Medienberichten zufolge hat das Unternehmen eines ehemaligen Ministers die Lizenz erhalten.

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UN soldiers observe from an old army post from the 1967 war at Mt. Bental in the Golan Heights, overlooking Syria, Monday, July 23, 2012. Israeli leaders have discussed with visiting American envoys how to manage a Syrian government collapse, an Israeli official said Monday, as Syria made an unprecedented admission of possessing weapons of mass destruction. (Foto:Sebastian Scheiner/AP/dapd)
Golan HöhenBild: AP

Das US-israelische Unternehmen Genie Energy darf künftig auf dem Golan nach Öl bohren. Das Ministerium für Energie- und Wasserquellen in Jerusalem erteilte dem Unternehmen einem Bericht der Zeitung "Jediot Ahronot" zufolge die entsprechende Lizenz. Dem Konzern steht der frühere rechtsgerichtete israelische Minister Effi Eitam vor. Von Regierungsseite gab es bislang keine Stellungnahme dazu.

Internationale Kritik

Beobachter rechnen damit, dass die Entscheidung der Regierung von Ministerpräsident Netanjahu auf internationale Kritik stoßen wird. Weltweit werden die Golan-Höhen als besetztes syrisches Territorium angesehen. Israel hatte das Gebiet im Sechstagekrieg 1967 besetzt und 1981 annektiert. Die internationale Staatengemeinschaft hat diesen Akt jedoch nie anerkannt.

Schon lange gibt es Pläne für Ölförderung auf den Golan-Höhen. Anfang der 1990er Jahre schätzte die Nationale Ölgesellschaft Israels (INOC) das Vorkommen auf zwei Millionen Barrel. Damals hätte das einem Wert von 24 Millionen Dollar entsprochen.

Unter Ministerpräsident Jitzchak Rabin wurde die Genehmigung jedoch ausgesetzt, um anstehende Friedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien nicht zu gefährden. Sein Nachfolger Netanjahu erneuerte 1996 allerdings die Erlaubnis für die INOC.

Israel und Syrien befinden sich offiziell im Kriegszustand. Damaskus fordert die Rückgabe der Golan-Höhen.

Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins "Globes" gehört der US-Medienmogul Rupert Murdoch zu den Aktionären von Genie Energy. Wichtigster Berater sei demnach der ehemalige republikanische Vizepräsident der USA, Dick Cheney.

mak/kle (afpd, afpe, "Globes", Munzinger)