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Israelische Luftwaffe schlägt zurück

3. April 2013

Neuer Schlagabtausch in Nahost: Eine Rakete aus dem Gazastreifen schlug im Süden Israels ein. Das israelische Militär reagiert prompt und flog den ersten Luftangriff auf den Gazastreifen seit der Waffenruhe vom November.

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Ein israelischer F-15 Kampfjet hebt ab (Foto: afp/Getty Images)
Israelischer KampfjetBild: Getty Images

Mehr als vier Monate hat der von Ägypten vermittelte Waffenstillstand zwischen Israel und der im Gazastreifen regierenden Hamas gehalten. Er sollte die tödliche Spirale aus Raketenangriffen militanter Palästinenser und Bombardements der israelischen Luftwaffe beenden. Doch nun könnte das Wechselspiel aus Angriffen und Gegenangriffen erneut losgehen.

In der Nacht zum Mittwoch beschoss die israelische Luftwaffe Ziele im Norden des Gazastreifens, der unter der Kontrolle der radikalislamischen Hamas steht. Die drei Einschläge trafen unbewohntes Gebiet. Niemand sei verletzt worden, hieß es aus palästinensischen Sicherheitskreisen. Eine israelische Militärsprecherin bestätigte den Luftangriff, nannte aber keine Einzelheiten. Zuvor war eine Rakete aus dem Gazastreifen auf offenem Gelände in Israel niedergegangen, ohne Schaden anzurichten. Zwei weitere palästinensische Raketen schlugen im Gazastreifen selbst ein.

Reaktion auf Tod eines kranken Häftlings

Der jüngste Raketenangriff aus dem Gazastreifen steht im Zusammenhang mit dem Tod eines palästinensischen Häftlings aus Hebron. Maisara Abu Hamdijeh, der eine lebenslange Haftstrafe in Israel verbüßte, war am Dienstag im Alter von 64 Jahren an Kehlkopfkrebs gestorben. Hunderte Häftlinge traten daraufhin in Hungerstreik. In Hebron und Ost-Jerusalem gab es Ausschreitungen.

Im November hatte die israelische Armee wegen des anhaltenden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen eine Offensive in dem Palästinensergebiet gestartet. Bei den Kämpfen wurden 170 Palästinenser und sechs Israelis getötet. Nach acht Tagen einigten sich beide Seiten unter Vermittlung Ägyptens am 21. November auf einen Waffenstillstand.

Hamas-Chef im Amt bestätigt

Am Montag war der im katarischen Exil lebende Chef der Hamas, Chaled Maschaal, in seinem Amt bestätigt worden. Maschaal sei bei einem Treffen des Schura-Rates der Hamas in Kairo für weitere vier Jahre an die Spitze des Politbüros gewählt worden, teilten führende Vertreter der Organisation mit.

Der 56-Jährige ist seit 2004 Gesamtvorsitzender der radikalislamischen Bewegung. Seit sich die Führungsgremien der Hamas im Gazastreifen, im Westjordanland und im Exil im Vorfeld auf seine Wiederwahl geeinigt hatten, erschien diese gesichert, obgleich er 2012 nach interner Kritik seinen Rückzug aus dem Amt angekündigt hatte. Angesichts der rasanten Umwälzungen in der Region zog es die islamistische Bewegung schließlich vor, an ihrem prominenten Aushängeschild und brillantem Redner festzuhalten.

Ihm wurden nach Angaben aus dem Wahlgremium zwei Stellvertreter zur Seite gestellt: Der Regierungschef im Gazastreifen, Ismail Hanija, der für die Innenpolitik in den Palästinensergebieten zuständig sein wird, sowie die Nummer zwei der Bewegung, Mussa Abu Marsuk, verantwortlich für die Hamas-Strukturen im Exil.

kle/qu (afp, rtr)