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Jüdisches Museum Brüssel öffnet wieder

10. September 2014

Dreieinhalb Monate nach dem Anschlag mit islamistischem Hintergrund und vier Todesopfern empfängt das Jüdische Museum in Brüssel ab Sonntag wieder Besucher - und gibt sich kämpferisch.

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Das Jüdische Museum in Brüssel (Foto: picture-alliance/dpa/T. Roge)
Bild: picture-alliance/dpa/T. Roge

Man dürfe das Feld nicht den "Schweinehunden" überlassen, erklärte am Dienstag (10.09.2014) der Generalsekretär des Jüdischen Museums, Norbert Cigé. "Man hat versucht, uns zum Schweigen zu bringen. Die Wiedereröffnung beweist, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde."

Am 24. Mai hatte der algerisch-stämmige Franzose Mehdi Nemmouche in dem Museum ein israelisches Touristenpaar, eine Französin und einen Belgier erschossen. Der 29 Jahre alte mutmaßliche Täter wurde sechs Tage nach dem Verbrechen in Südfrankreich festgenommen und später nach Belgien ausgeliefert.

Vor dem Anschlag soll Nemmouche als selbst ernannter "Gotteskrieger" in Syrien gekämpft haben. Nach Angaben des Museums weigert er sich, an einer Rekonstruktion des Tathergangs teilzunehmen.

Neue Sicherheitsvorkehrungen

Das Ausstellungshaus öffnet seine Tore wieder am Sonntag (14.09.2014), dem diesjährigen "Tag der Jüdischen Kultur". Dieser seit 1999 jährlich in ganz Europa begangene Aktionstag rückt 2014 die Frau im Judentum ins Zentrum des Interesses.

In Folge des Attentats liegt der Fokus für das Brüsseler Museum erst einmal auf der Sicherheit: Das Gebäude wird bis auf Weiteres von Polizisten bewacht, Besucher müssen eine Kontrolle wie auf Flughäfen durchlaufen. Geplant ist zudem, den Eingangsbereich des Hauses sicherer zu machen - unter anderem mit schussfestem Glas. Anders als Synagogen und andere jüdische Einrichtungen in Belgien verfügte das Museum im Zentrum der Hauptstadt bislang über keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen.

Mitte August hatten belgische Medien berichtet, das Museum werde im kommenden Jahr abgerissen und an gleicher Stelle wieder aufgebaut; Hintergrund sei die Baufälligkeit des Gebäudes, nicht der Anschlag. Davon war nun allerdings nicht mehr die Rede.

bor/nf (dpa/AFP)