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Japan nahezu atomstromfrei

26. März 2012

Wegen Wartungsarbeiten an einem weiteren Atomreaktor ist in Japan jetzt nur noch ein Kernkraftwerk am Netz. Alle anderen Meiler des Landes werden auf ihre Sicherheit hin überprüft.

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Der Katastrophen-Reaktor in Fukushima (Foto: Kyodo News)
Kernkraftwerk FukushimaBild: picture alliance/Kyodo

Die japanischen Reaktoren werden für Wartungsarbeiten alle 13 Monate vom Netz genommen. Angesichts der Kernschmelze in Fukushima nach den verheerenden Naturkatastrophen vom vergangenen Jahr wurde keiner der Reaktoren, die seitdem abgeschaltet wurden, wieder hochgefahren. Der letzte der 54 japanischen Reaktoren, auf der nördlichen Insel Hokkaido, wird im Mai abgeschaltet. Dann ist Japan bis auf weiteres atomstromfrei.

Ans Netz dürfen die Anlagen erst wieder, wenn die lokalen Regierungen zugestimmt haben. Seit der Atomkatastrophe in Fukushima ist dies jedoch nicht zuletzt wegen der großen Sorge der Bevölkerung um die Sicherheit der Atomkraftwerke nicht mehr geschehen. Zudem ist der Genehmigungsprozess äußerst zeitaufwändig.

Trotzdem gehen die Lichter in Japan nicht aus. Als Ersatz für die Atomkraftwerke haben die Betreiberkonzerne stillgelegte Thermalkraftwerke wieder angefahren. Der dazu notwendige Import von Brennstoffen wie Erdgas und Rohöl verursacht allerdings hohe Kosten.

Japan: Ein Jahr nach der Katastrophe

Die Regierung bemüht sich - auch mit Blick auf die bevorstehenden schwülheißen Sommermonate, in denen die Klimaanlagen im Lande auf Hochtouren laufen - darum, zwei Reaktoren im Atomkraftwerk Oi in der Provinz Fukui nach kürzlich bestandenem Stresstest wieder hochzufahren. Doch dagegen regt sich Widerstand der Anwohner.

Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi waren mehrere Reaktoren in Folge des schweren Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 schwer beschädigt worden. Die Kühlung fiel aus und in den Reaktoren kam es zu Kernschmelzen. In die Luft, den Boden und ins Meer gelangte massenhaft Radioaktivität.

hf/kle (dapd, dpa)