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Japans Wut auf China

22. September 2012

Erst demonstrieren zehntausende Chinesen gegen Japan. Nun gehen japanische Nationalisten im Inselstreit gegen China auf die Straße.

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Demonstration in Tokio (Foto: Itsuo Inouye/AP/dapd)
Bild: AP

Hunderte Japaner haben in Tokio gegen den Besitzanspruch Chinas auf eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer demonstriert. In der Nähe der chinesischen Botschaft protestierten etwa 800 Menschen mit japanischen Fahnen. "Wir werden den militärischen Drohungen Chinas nicht nachgeben", skandierten die Demonstranten. Organisiert waren die Aktion von einer nationalistischen Gruppe namens Ganbare Nippon (zu deutsch etwa: Los Japan). Die Botschaft selbst war von der Polizei abgeriegelt worden.

Strategische Bedeutung

Hintergrund ist der Streit zwischen Japan und China um eine Gruppe von Inseln im Ostchinesischen Meer. In China heißen sie Diaoyu-, in Japan Senkaku-Inseln. Die Inselgruppe ist von strategischer Bedeutung, außerdem werden dort Öl- und Gasvorkommen vermutet.

Eskaliert war der schon lange bestehende Streit, als die japanische Regierung kürzlich ankündigte, drei der fünf Inseln zu kaufen. Vier Inseln waren bislang in japanischem Privatbesitz, die fünfte gehört der Stadt Tokio.

Chinas Vize deeskaliert

In China kam es daraufhin zu tagelangen Protesten gegen Japan. Zehntausende Menschen zogen vor die japanische Botschaft oder demonstrierten gegen japanische Firmen. Die japanischen Autobauer Toyota, Nissan und Honda sowie die Konzerne Panasonic und Sony stellten daraufhin ihre Produktion in China aus Sicherheitsgründen teilweise oder ganz ein.

Der chinesische Vizepräsident Xi Jinping bemühte sich unterdessen, den Streit herunterzuspielen. Er hoffe, dass "die bilateralen Beziehungen wieder in die Spur normaler Entwicklung kommen", sagte er sagte am Freitag bei einem Treffen der Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN) in der südchinesischen Stadt Nanning. Xi gilt als künftiger starker Mann Chinas.

det/kle (afp, dapd)