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Javier Saviola: "Deutschland hat auch schwache Stellen"

Die Fragen stellte: Alejandro Vieyra 29. Juni 2006

Argentinien ist sich klar, dass es gegen Gastgeber Deutschland kein Spaziergang wird. Aber Angst kennt die argentinische Elf nicht, sagt Stürmer Saviola im DW-WORLD.DE-Interview.

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Selbstbewusst: Javier SaviolaBild: dpa

Javier Saviola hat etwas Meisterliches. Schnell und wendig, bildet mit Hernán Crespo die argentinische Spitze. "Der Hase" spielt intuitiv und sein spitzbübischer Blick verrät, dass er in ausgezeichneter Form ist. Saviola glaubt, dass er am Freitag Deutschland ärgern kann.

DW-WORLD.DE: Am Anfang der WM war der einzige Favorit war Brasilien. Jetzt wird auch Argentinien gehandelt...

Javier Saviola: Ja, wir wissen es. Aber das ist nach unserem Spiel gegen Serbien/Montenegro geschehen. Nach dem Spiel gegen die Elfenbeinküste hat man davon nicht viel gehört. Der Wind hat sich nach dem Spiel gegen die Niederlande gedreht. Aber wir wollen auf dem Teppich bleiben...

Ist Deutschland der schwierigste Gegner im Viertelfinale?

Im Viertelfinale sind alle Gegner schwer und um Weltmeister zu werden, muss man sowieso alle schlagen. Beide Mannschaften haben ein ähnlich hohes Niveau, keine hat Vorteile. Deutschland ist eine gute Mannschaft, hat aber auch schwache Stellen.

Ein Heimspiel ist immer ein Vorteil...

Ohne Zweifel, so ist es. Höchstwahrscheinlich werden sie am Anfang viel Druck ausüben, das Spiel wird nicht einfach sein. Argentinien muss sein Spiel machen, den Ball flach spielen und kontrollieren. Wir wissen, dass wenn wir einen guten Tag erwischen, Deutschland ärgern können.

Waren Sie sich eigentlich immer sicher, für die WM nominiert zu werden?

Nein, weil Argentinien ein sehr hohes Niveau hat und es viele gute Stürmer gibt. Am Anfang haben die Fans nach Messi, Palacio oder Agüero geschrien und nur wenige dachten an mich. Ich habe gut weitergespielt beim FC Sevilla, der einen guten Platz in der Primera División erobert und den UEFA-Cup gewonnen hat. Das war sehr positiv für mich und ich habe an Prestige bei den Fans gewonnen.

Stört es Sie, dass es Leute gibt, die lieber Messi oder Tévez haben möchten, obwohl Sie und Crespo sehr gut spielt haben?

Ich verstehe die Leute. Die Fans wollen große Spieler kicken sehen, aber letztendlich können nur elf auflaufen. Ich hätte lieber, dass wir alle spielen könnten, aber das geht ja nicht...

Beim FC Barcelona hatten Sie zuletzt nicht mehr gespielt - aus finanziellen Gründen, wie es hieß...

Ja, hätte ich eine bestimmte Anzahl Spiele gespielt, hätte ich Recht auf eine bestimmte Summe gehabt. Aber der FC Barcelona wollte das Geld nicht zahlen. Da fingen die Probleme an...

Ihre Lage ist seltsam: Sie sind bei der WM dabei, aber der FC Sevilla plant ohne Sie...

Ja, weil ich einen Vertrag mit dem FC Barcelona habe. Das heißt, ich muss zurück oder der FC Barcelona leiht mich noch einmal an einen anderen Verein aus. Man wird es sehen.

Man munkelt, der FC Arsenal hätte Interesse...

Jetzt denke ich nur an die Nationalmannschaft. Wenn die WM vorbei ist, kann ich mich um meine Zukunft kümmern.