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Jemaah Islamiya im Visier der Terrorfahnder

20. Juli 2009

Die Selbstmordanschläge auf Luxushotels in Jakarta sind nach Polizei-Angaben von zwei Mitgliedern der Terrororganisation Jemaah Islamiya verübt worden. Einer der Attentäter sei bereits identifiziert worden, heißt es.

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Zerstörtes Hotel (Foto: AP)
Nach dem Attentat am FreitagBild: AP

Die indonesische Polizei hat nach eigenen Angaben einen der beiden Attentäter identifiziert, die sich am vergangenen Freitag in zwei Luxushotels der Hauptstadt Jakarta in die Luft gesprengt haben. Polizeisprecher Nana Sukarna gab die Identität am Sonntag (19.07.2009) jedoch nicht preis, sondern nannte lediglich den Anfangsbuchstaben "N".

Klare "Handschrift" der JI

Zerstörtes Hotel (Foto: AP)
Ein Bild der Zerstörung: Das Ritz-CarltonBild: AP

Bestätigt hat sich die Vermutung, dass die Attentäter aus dem Kreis der einheimischen Terrorgruppe Jemaah Islamiya (JI) stammen. Das gehe aus Analysen des Bombenmaterials hervor, teilte der Polizeisprecher weiter mit. Ähnliche Sprengsätze seien bei früheren Anschlägen der Jemaah Islamiya auf Bali benutzt worden. Bei einer Razzia in einem mutmaßlichen Versteck von JI-Mitgliedern in Zentral-Java kam ebenfalls solches Material zum Vorschein.

Kommandozentrale 1808

Als Drahtzieher der Anschläge auf die Hotels Marriott und Ritz-Carlton gilt der Malaysier Noordin Mohammed Top. Der Mann, der am Mittwoch in das Marriott-Hotel eincheckte und das Zimmer 1808 bezog, hatte sich als "Nurdin Aziz" ausgegeben. Das Zimmer 1808 wurde später als "Kommandozentrale" der Attentäter ausgemacht. Ermittler stellten handschriftliche Notizen, ein Mobiltelefon sowie einen in einem Laptop eingeschlossenen nicht-detonierten Sprengsatz sicher.

Noordin Mohammed Top ist einer der gefürchtetsten Terroristen in ganz Südostasien. Laut Experten ist er auch einer der Hauptverantwortlichen für die verheerenden Anschläge auf Bali 2002, auf das jetzt wieder betroffene Hotel Marriott in Jakarta im Jahr 2003 sowie auf die australische Botschaft im Jahr darauf. Allein bei dem Anschlag auf Bali waren mehr als 200 Menschen getötet worden. Er gilt als bisher folgenschwerster Terrorakt in der indonesischen Geschichte.

Die amtliche Nachrichtenagentur Antara meldete am Sonntag, die Behörden hätten ihre Suche nach Noordin verstärkt und auch Malaysia um Hilfe gebeten. Die Ermittler bemühten sich unter anderem auch, die Finanzströme des Netzwerks ans Licht zu bringen.

Bei den Anschlägen vom Freitag waren neun Menschen getötet worden, darunter die beiden Attentäter. Die ausländischen Todesopfer stammten aus Australien, Neuseeland und Singapur. Etwa 50 Personen erlitten Verletzungen.

Trauernde (Foto: AP)
Große Anteilnahme: Trauer um die Opfer in Indonesiens Hauptstadt JakartaBild: AP

Verurteilung und Hilfe

Der Verband Südostasiatischer Staaten (ASEAN) verurteilte die Anschläge scharf. ASEAN stehe im Kampf gegen den Terror an der Seite der Regierung und des Volkes von Indonesien, hieß es in einer Erklärung der Außenminister.

US-Präsident Barack Obama sicherte Indonesien Solidarität und Unterstützung zu. Obama habe in einem Telefonat mit Präsident Susilo Bambang Yudhoyono auch Hilfe bei den Ermittlungen angeboten, teilte das Weiße Haus mit. (wa/gri/haz/dpa/afp)

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