1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Jessica Schwarz als "Romy"

16. November 2009

In dem Fernsehfilm "Romy" spielt das ehemalige "Viva-Girl" Deutschlands berühmteste Nachkriegsschauspielerin. Dabei kommt Jessica Schwarz aus einem ganz anderen Umfeld, gehört einer ganz anderen Generation an.

https://p.dw.com/p/KVmb
Schauspielerin Jessica Schwarz posiert am Montag, 31. August 2009, in Hamburg waehrend eines Fototermins fuer den Fernsehfilm 'Romy' fuer die Medien. (AP Photo/Axel Heimken) --- German actress Jessica Schwarz poses during a photo call for the German TV production 'Romy' in Hamburg, Germany, Monday, Aug. 31, 2009. (AP Photo/Axel Heimken)
Bild: AP

Bei Romys Tod 1982 war Jessica Schwarz gerade einmal fünf Jahre alt. Jetzt durfte sie Deutschlands größten Nachkriegsfilmstar spielen: Romy Schneider. Begonnen hatte Jessica Schwarz ihre Karriere als Moderatorin - beim Musiksender Viva Mitte der neunziger Jahre.

Die Ähnlichkeit mit Romy Schneider ist - zumindest in dem neuen TV-Film - verblüffend: Mund, Augen und Haarmähne erinnern schon optisch stark an das Vorbild. Was ist beiden gemeinsam? Beide haben keine Schauspielschule besucht – und auch Jessica Schwarz begann früh ihre Laufbahn: mit 16 Jahren wurde sie "Bravo- Girl", Model-Jobs folgen.

Romy (Jessica Schwarz) in einer Szene des ARD-Films "Romy" rauchend (ARD/SWR/Hans-Joachim Pfeiffer dpa)
Jessica Schwarz lasziv - als Romy Schneider im TV-Film "Romy"Bild: picture-alliance/ dpa

Von Viva zu Thomas Mann

Dann spielte sie erste kleinere Filmrollen, schließlich bekam sie den renommierten "Adolf Grimme-Preis" für ihre Rolle im Film "Die Freunde der Freunde". Einem großen Publikum ist sie mit ihren Auftritten in "Das Parfum" und in "Die Buddenbrooks“ im Gedächtnis geblieben. Nun also die Rolle der Romy Schneider, die ihrer Karriere sicherlich weiteren Auftrieb geben dürfte.

Tony Buddenbrook (Jessica Schwarz) und Morten Schwarzkopf (Alexander Fehling) in der Verfilmung von Heinrich Breloer, beide am Strand sich einen Stein anschauend (ARD)
...als Tony Buddenbrook...Bild: Warner Bros. Pictures 2008 / Bavaria Film / Stefan Falke

Bei der Premiere in einem Berliner Kino wurde sie umjubelt. Für ihre Darstellung erntete sie anschließend viel Lob und positive Kritiken. Für die Rolle hatte sie sich lange vorbereitet, mit ihrem Filmvorbild intensiv "kommuniziert": "Ich habe solange mit ihr gearbeitet, sie ist eine Art Beziehungspartner geworden in dem einen Jahr. Diese mutige Frau, die ihr Land verlassen hat und ihren eigenen Weg gegangen ist, ist sogar in meinen Träumen aufgetaucht", sagt Jessica Schwarz über ihr Filmvorbild, und weiter: "Solange habe ich mich mit ihr befasst, dass ich nun kaum noch über sie sprechen kann."

Spielen gegen die vielen Romy-Bilder

Mit einem enormen Werbeaufwand wurde die sechs Millionen Euro teure TV-Biografie "Romy" von der ARD im Vorfeld beworben. Der Druck auf die Protagonistin war groß: "Es gibt ja Menschen, die leben noch und kannten sie und welche, die sie lieben, aber noch nicht so genau kennen. Da hat man eine Angst, ihr nicht gerecht zu werden. Jeder hat sein Romy-Bild im Kopf. Kann ich das? Das habe ich mich immer gefragt. Ja, eine große Verantwortung ist das und auch Angst", räumt Jessica Schwarz im Gespräch ein.

Jessica Schwarz und Mola Adebisi Wange an Wange (Frank Peinemann)
... und als Viva-ModeratorinBild: presse

Im deutschen Kino ist Jessica Schwarz Ende November auch in dem international besetzten Mystery-Drama "Die Tür" zu sehen. Die Schauspielerin hofft, damit auch eine neue Karrieretür aufstoßen zu können, doch sicher ist sie sich nicht: "Es gibt Momente im Leben, da denkt man, so eine kleine Tür wäre schon nicht schlecht. Aber ich weiß um die Konsequenzen meines Handelns. Die Erfahrung zeigt, dass man die einmal getroffene Entscheidung tragen muss."

Zwischen Mongolei und Hessen

Gern würde Jessica Schwarz einmal etwas ganz anderes spielen: "Eine Komödie fände ich sehr schön – ich liebe Serien wie die Krankenhaus-Comedy "Scrubs" – so etwas einmal spielen zu können, toll, und mit einem Coach Timing-Sachen zu lernen...."

Romy (Jessica Schwarz) in einer Szene des ARD-Films 'Romy', liegt auf dem Boden, den Kopf in die Hand gestützt (ARD/SWR/Hans-Joachim Pfeiffer, dpa)
Erntete überwiegend positive Kritiken: Jessica Schwarz als Romy SchneiderBild: picture-alliance/ dpa

Auch privat sucht Jessica Schwarz die Herausforderung: "Ich will mit Haien tauchen, Bergsteigen, mich ausprobieren. Und nach Indien und in die Mongolei reisen." Im vergangenen Jahr hat sie aber erst einmal mit ihrer Schwester ein Hotel mit Café eröffnet - in ihrem hessischen Heimatort Michelstadt. Bodenständig ist sie also auch.

Autor: Götz Gerson

Redaktion: Jochen Kürten