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Transfer-Rekord

1. September 2009

Die deutschen Fußball-Clubs haben so viel Geld für neue Spieler ausgegeben wie nie zuvor. Einige Vereine schlugen kurz vor Ende der Transferperiode noch einmal zu.

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Fussball mit Geldscheinen. (Foto: picture-alliance)
Bild: picture-alliance/chromorange
Der Neuzugang des FC Bayern München, Arjen Robben, posiert mit dem Vorstandsvorsitzenden von Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge (Foto: dpa)
Robben kam spät, traf frühBild: picture-alliance/ dpa

Insgesamt rund 226 Millionen Euro berappten die deutschen Clubs für ihre neuen Hoffnungsträger - so viel wie nie zuvor. Der bisherige Rekord aus der Saison 2007/2008 stand bei 203 Millionen Euro. Krösus der Liga auf dem Transfermarkt war wieder einmal der Rekordmeister: Bayern München investierte 74 Millionen Euro. Davon verschlang alleine die Verpflichtung von Nationalstürmer Mario Gomez 30 Millionen Euro. Und nach dem Fehlstart in die Saison griffen die Bayern noch einmal tief in Tasche, um für 24 Millionen Euro Arjen Robben an die Isar zu holen. Der Flügelstürmer aus den Niederlanden, der zuvor bei Real Madrid unter Vertrag gestanden hatte, bedankte sich gleich mit zwei Treffern beim 3:0-Sieg der Münchner am Samstag gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg. Die "Wölfe" investierten gut 20 Millionen Euro, etwa die Hälfte davon für den nigerianischen Stürmer Obafemi Martins, der vom englischen Club Newcastle United kam.

Last-Minute-Investition des VfB

Zdravko Kuzmanovic bei einem Champions-League-Spiel des AC Florenz (Foto: AP)
Kuzmanovic (mi.), hier noch im Trikot des AC FlorenzBild: AP

Unmittelbar vor dem Ende der Transferperiode am Montag (31.08.2009) um Mitternacht griff auch der VfB Stuttgart noch einmal in die Schatulle. Acht Millionen Euro ließen sich die Schwaben Zdravko Kuzmanovic kosten. Der serbische Nationalspieler, der vom AC Florenz kommt, soll das Mittelfeld der Stuttgarter verstärken. Krumm machen musste sich der VfB für den Transfer nicht. Die Kasse war durch den Verkauf von Mario Gomez noch gut gefüllt. Außerdem können die Stuttgarter fest mit Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe kalkulieren, da sie sich für die Champions League qualifiziert haben.

Der Hamburger SV scheint seine Ausgaben in Höhe von rund 28 Millionen Euro gut angelegt zu haben. Der Schwede Marcus Berg, der für zehn Millionen Euro zum HSV kam, und der Niederländer Eljero Elia, der 8,5 Millionen Euro kostete, zeigten schon bei ihren ersten Auftritten, dass sie wohl ihr Geld wert sind. Nicht umsonst steht der HSV an der Tabellenspitze der Bundesliga.

Hertha ging kurz vor Ladenschluss einkaufen

Florian Kringe, damals noch bei Borussia Dortmund, im Zweikampf mit dem Kölner Petit (Foto: AP)
Kringe (li.) soll Hertha helfenBild: AP

Davon kann Hertha BSC nur träumen. Die Berliner, die in der vergangen Saison noch um den Meistertitel mitgespielt hatten, verpatzten den Saisonstart und liegen nach vier Spielen nur auf dem 16. Tabellenrang. Hertha ging deswegen noch einmal kurz vor Ladenschluss einkaufen. Die Berliner liehen Mittelfeldspieler Florian Kringe von Borussia Dortmund aus, kauften den kolumbianischen Stürmer Adrian Ramos und verpflichteten den brasilianischen Mittelfeldspieler Cesar, der ablösefrei zu dem Bundesligisten stößt. "Es sind Spieler, die Hertha BSC in der Saison stärker machen werden", hofft Manager Michael Preetz. Die Hoffnungen noch nicht erfüllt hat Nationalspieler Lukas Podolski, für den der 1. FC Köln zehn Millionen Euro zusammengekratzt hat. Die Kölner stehen am Tabellenende.

Lincoln nicht nach Frankfurt

Lincolns Bein, darüber ein Ball (Foto: dpa)
Lincolns Beine wurden einst für vier Millionen Euro versichertBild: PA/dpa

Die spektakuläre Rückkehr des brasilianischen Spielmachers Lincoln in die Bundesliga scheiterte in letzter Minute. Der Ex-Schalker, der zuletzt bei Galatasaray Istanbul spielte, forderte mehr Geld als Eintracht Frankfurt nach Angaben der Vereinsführung zahlen konnte. Die Verhandlungen dauerten bis eine Stunde vor Ablauf der Transferfrist.

Verglichen mit der spanischen Liga nehmen sich die Ausgaben der Bundesligisten übrigens trotz Rekord eher bescheiden aus. Allein Real Madrid gab für sein Star-Ensemble um Christiano Ronaldo und Kaka insgesamt 250 Millionen Euro aus, 24 Millionen mehr als alle deutschen Clubs zusammen. (sn/ab/dpa/sid)