"Jetzt wissen wir, wo Europa zu Ende ist" | Service | DW | 04.12.2004
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Service

"Jetzt wissen wir, wo Europa zu Ende ist"

Die Wahlen in der Ukraine beschäftigen die DW-WORLD-Leser unverändert. Reaktionen gibt es auch zu den Misshandlungen in der Bundeswehr und zur deutschen Spielzeugproduktion in China.


Wahlen in der Ukraine

Der Wahlausgang in der Ukraine ist ausschließlich die Sache der Menschen dort. Auch die BRD hat knappste Wahlausgänge, die USA sogar in zwei aufeinander folgenden Wahlen. Und über "Mauscheleien" war dort auch genug Verdacht vorhanden. Der Westen und Russland haben ihre Wunschkandidaten, aber was geht das die Menschen in der Ukraine an? Sie haben sich entschieden und bei der nächsten Wahl Gelegenheit, sich deutlicher zu entscheiden. Oder vielleicht auch nicht. Und auch dann gebietet unser Demokratie-Verständnis die Akzeptanz des Votums. Demokratien sind viel haltbarer, wenn sie Zeit hatten zu reifen. Der Irak ist schließlich das beste Beispiel wie man es nicht machen soll. (Marion Magin)

Diese Spaltung wird künstlich gemacht, als Druck auf die Opposition. Niemand ist daran interessiert, selbst Putin nicht. Es ist ein Land, und es geht nicht um ethnische, sprachliche oder territoriale Unterschiede - es geht um die Demokratie und die Freiheit. Es wird keine Spaltung in der Ukraine geben, es wird eine deutliche Grenze zu Russland gemacht. Es geht jetzt noch nicht mal um den Beitritt der Ukraine in die EU, aber jetzt weiß die ganze Welt, wo Europa zu Ende ist. (Tatiana Siemer)

Die Machthaber in Moskau und in der Ukraine haben den Geist der Freiheit unterschätzt. Das ukrainische Volk hat jetzt auch genug von der Unterdrückung des Machtapparats alter Struktur. Das Volk ist selbstbewusst und reifer geworden. Die Machthaber haben das nicht erkannt oder glaubten, mit ihren Methoden der Unterdrückung und Manipulation es so zu richten, wie es früher üblich war. Deshalb ist es sehr glaubhaft, dass die Menschen in der Ukraine Demokratie und Freiheit gewählt haben und nicht Korruption und Diktatur. Viktor Juschtschenko ist deshalb der wirklich gewählte Präsident der Ukraine. Die Oligarchen und das alte Sowjetsystem, Kutschma und Janukowitsch haben verloren. Hoffentlich für immer. (Walter Kessel)

Bei meinen Grenzübertritten mit humanitärer Hilfe und bei der Verzollung habe ich die Schikanen der "Apparatschiks" mehrmals am eigenen Leibe erlebt. Kein Zweifel das die verarmte Bevölkerung eine Regierung will, die ihnen Hoffnung auf Besserung gibt, damit sich die eigenen Kräfte und Fähigkeiten zum Vorteil des Einzelnen entfalten und nicht wie bisher den "Oligarchen" zu gute kommt. Zu einer einfachen Bäuerin in Uman habe ich gesagt: " Wenn Eure Regierung nicht so dumm und korrupt wäre, könnten wir viel mehr humanitäre Hilfe ins Land bringen." Ihre Antwort: "Wenn die nicht so korrupt und dumm wären, würden wir keine humanitäre Hilfe brauchen." Für mich gibt es nicht den geringsten Zweifel: Die Wahl hat die Opposition gewonnen! (Anton Stoeckl)


Julia Timoschenko

Eine Klassefrau, aber sie war Mitglied im Kabinet ihres Freundes Juschtschenko, und wurde (ebenso wie Juschtschenko) von Kutschma entlassen, weil sie die Korruption zu sehr bekämpfte. (Uwe Wünsch)

Dem Bericht zufolge bestehen Unklarheiten über den Werdegang Timoschenkos. Als Leiterin eines staatlichen Gasunternehmens ist sie zu reichster Frau des Landes geworden. Aber wie? Wenn ich den Bericht richtig verstanden haben soll, dann hat sich Timoschenko zur Opposition aus persönlichen Gründen geschwenkt und somit dient sie nicht der Ukraine, sondern ihren eigenen Interessen. (Kai Nicholson)


Rumsfeld und die NATO

Herr Rumsfeld hat gewusst, wie man den Irak in Schutt und Asche legt. Aber ein Konzept über das "Danach" hat er nicht. Erst sollte er den Schaden, den er angerichtet hat, beheben. Dann erst sollte er die Parteigänger auffordern (the coaltion of killing) - danach den Rest der Welt. Kaputtzumachen ist eben einfacher! Frage; Welches Land kommt nach dem Kosovo, Afghanistan, Irak als nächstes an die Reihe: Syrien, Iran, Nord-Korea und-und-und …? (Friedhelm Stubbe)


Misshandlungen bei Bundeswehr

Die heutigen Soldaten stellen nach meinem Eindruck keinen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung mehr da. Das dürfte zumindest für alle niedrigeren Dienstgrade und Laufbahngruppen gelten. Nach meinem Eindruck macht sich vor allem bei Unteroffizieren immer mehr eine Söldnermentalität breit. Daran ist auch die militärische Führung nicht ganz unschuldig. Es ist zudem an einen früheren Inspekteur des Heeres zu erinnern, der vor einigen Jahren ganz bewusst "kernige" und "schneidige" Soldaten forderte. Hier könnten die Wurzeln des Übels liegen. (Jürgen Becker)


Chinesen schuften für die deutsche Weihnacht

Ich werde gar nichts mehr von chinesischen Unternehmen oder Zulieferern kaufen, wenn ich diese erkennen würde. Nur ich persönlich wundere mich über einen Bundeskanzler, der für ein solches menschenverachtendes System Werbung bei der deutschen Industrie macht. Aber es dies hatten wir ja schon früher einmal, A.H lässt grüßen. (Roger Schanz)


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