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Job-Boom in den USA hält an

2. Juli 2015

Die Zahlen in dem aktuellen US-Arbeitsmarktbericht sprechen eine positive Sprache: Die Arbeitslosenquote fällt, die Wirtschaft wächst. Nur wer zwischen den Zeilen liest, erkennt einige weniger ermutigende Details.

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Arbeiter der Deutschen Rohstoff AG in den USA (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Deutsche Rohstoff AG

Die Zahl der Arbeitslosen in den USA ist im Juni auf den niedrigsten Stand seit mehr als sieben Jahren gesunken. Die Behörde für Arbeitsstatistik ermittelte eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent - 0,2 weniger als im letzten Monat. Darüber hinaus seien 223.000 Stellen neu geschaffen worden, teilte das US-Arbeitsministerium mit.

Rekordtief seit Beginn der Finanzkrise

Deutliches Beschäftigungswachstum verzeichneten vor allem der Dienstleistungssektor, das Gesundheitswesen, der Einzelhandel sowie die Transportbranche und das Lagerwesen.

Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie seit April 2008 nicht mehr. Wegen der schweren Finanzkrise war sie bis Oktober 2009 rapide auf 10 Prozent gestiegen. Seitdem erholt sich die US-Wirtschaft wieder und die Arbeitslosenquote ist nahezu stetig gesunken.

Die Kehrseite der Medaille

Doch die positive Entwicklung wird durch einige Feinheiten in dem Arbeitsmarkt-Bericht getrübt. So mussten Beschäftigungszahlen der Vormonate korrigiert werden. Schätzungen der US-Regierung gingen für April und Mai von 60.000 mehr Stellen aus, als de facto geschaffen wurden.

8,3 Millionen Bürger suchen darüber hinaus weiter aktiv nach einem Arbeitsplatz. Viele weitere Millionen sind entmutigt und melden sich deshalb schon nicht mehr bei den Behörden. Von der Arbeitslosenstatistik werden sie nicht mehr berücksichtigt. Nur 62,6 Prozent der Amerikaner bilden demnach die arbeitsfähige Bevölkerung; so gering war die Quote zuletzt vor 38 Jahren.

Baldige Vollbeschäftigung?

Dennoch sprechen Experten von einer robusten Entwicklung des US-Arbeitsmarktes. Mit den aktuellen Rekordwerten nähert sich die größte Volkswirtschaftschaft der Welt sogar der Vollbeschäftigung - dem erklärten Ziel der US-Notenbank Federal Reserve.

Fed-Vizechef Stanley Fischer bewertet die Wirtschaft in den USA mittlerweile als stark genug für eine baldige Zinswende. Seit dem Beginn der Finanzkrise liegt der Leitzins der Federal Reserve praktisch bei null. Nun rechnen viele Fachleute für September oder Oktober mit einer Anhebung des historisch niedrigen Zinsniveaus von derzeit null bis 0,25 Prozent.

nin/mak (dpa, rtr, ape)