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Johan Galtung: Internationale Konferenz könnte Irak-Konflikt beilegen

19. April 2004

Norwegischer Friedensforscher im Interview mit DW-WORLD.DE

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"Wenn die USA Nadschaf angreifen und El Sadr töten, werden sie bestimmt die Mehrheit der Schiiten gegen sich haben": der norwegische Friedensforscher Johan Galtung in einem Interview mit DW-WORLD.DEBild: AP


"Man sollte eine Konferenz veranstalten ähnlich wie die Helsinki-Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vor rund 30 Jahren. Da könnte man die Möglichkeit diskutieren, den Irak als Bundesstaat mit drei Teilen – für Kurden, Schiiten und Sunniten – zu etablieren." Das sagte der norwegische Friedensforscher Johan Galtung in einem Interview mit DW-WORLD.DE. Der Träger des Alternativen Nobelpreises und Gründer des "International Peace Research Institutes" (Oslo) wies auf die Gefahr einer weiteren Eskalation der Gewalt im Irak hin. "Wenn die USA Nadschaf angreifen und El Sadr töten, werden sie bestimmt die Mehrheit der Schiiten gegen sich haben. Ich glaube, es gibt keine Dummheit, die die amerikanische Regierung auslassen wird", so Galtung im Gespräch mit der Online-Redaktion der Deutschen Welle.


Es gebe Parallelen zwischen dem Engagement der USA im Irak und dem Vietnam-Krieg: "Die USA machen dieselben Fehler wie damals. Sie verstehen die dortige Situation nicht." Der Irak-Einsatz werde auf ähnliche Weise enden wie der in Vietnam, mit einem Rückzug der USA. Galtung: "Die Bündnispartner der USA werden wohl dafür sorgen, dass dieser ohne allzu großen Gesichtsverlust für die USA möglich wird."

19. April 2004
076/04