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Johannes Rau: Krieg in Afghanistan dient Friedenssicherung, solange UN "den Auftrag geben und absichern"

Bundespräsident im Interview mit DW-RADIO

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"Solange die Vereinten Nationen diejenigen sind, die den Auftrag geben und die den Auftrag absichern, solange ist klar, dass es sich nicht um eine militärische Auseinandersetzung unter machtpolitischen Gesichtspunkten handelt, sondern um Friedenserhalt und Friedenssicherung." Das sagte Bundespräsident Johannes Rau am
26. Oktober 2001 in einem Interview mit DW-RADIO.
Dabei gebe es "immer auch unschuldige Menschen, die leiden". Deshalb komme es sehr darauf an, "dass alle verantwortlich handeln". Der Bundespräsident ergänzte: "Der Satz, Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein, ist nicht aufgehoben durch das, was jetzt geschieht."

Wichtigste politische Veränderung seit dem 11. September sei es, dass es offenbar ein neues Verständnis von Krieg gebe, der sich "gegen Terrorismus" richte. "Und wir müssen sehr aufpassen, dass wir das präzise unterscheiden von der Auseinandersetzung, die es zwischen Kulturen und Religionen gibt."


Bei seiner für den kommenden Monat geplanten Reise in die USA werde es auch darum gehen, deutlich zu machen, dass man "die gemeinsamen Menschenrechte, das gemeinsame Menschenbild" verteidigen müsse. Und dies müsse, so Rau, "menschlich und zivil geschehen". Es gehe um eine Auseinandersetzung "zwischen der Zivilisation - nicht nur der westlichen - und einem Fundamentalismus, der sich fälschlich und zu Unrecht auf religiöse Postulate bezieht".

26. Oktober 2001
194-2001