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John Monks: "Wichtig, dass Gewerkschaften nicht nur Nein sagen"

20. August 2003

Vorsitzender des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) im Interview mit DW-WORLD

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John Monks, Vorsitzender des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), hier im Mai 2003 beim EGB-Kongress in PragBild: AP

"In den vergangenen Jahren waren amerikanische ökonomische Ideen extrem beliebt - nicht nur bei Konservativen, sondern auch in der politischen Mitte. Das ist nicht der Weg, auf dem die Länder der Europäischen Union (EU) ihren Wohlstand geschaffen haben. Ich glaube nicht, dass das der Weg ist, auf dem sie ihren Wohlstand in Zukunft schaffen sollten." Das sagte John Monks, Vorsitzender des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), im Interview mit DW-WORLD. "Wir müssen nun zeigen, dass der europäische Weg in der Ökonomie der bessere ist."


Im Zentrum stünden hier der Wohlfahrtsstaat, öffentliche Dienstleistungen und einflussreiche Gewerkschaften. In diesem Zusammenhang sagte Monks: "Ich finde es wichtig, dass Gewerkschaften nicht nur Nein sagen. Sie müssen auch erkennen, dass manche Dinge sich ändern müssen und dafür eigene Wege finden. Gewerkschaften sollten solche Veränderungen anführen und sich nicht damit begnügen, dass es ihnen nicht gelungen ist, bestimmte Veränderungen zu stoppen."


Zu Befürchtungen, im gemeinsamen europäischen Markt könnten gewerkschaftliche Errungenschaften Schaden nehmen, sagte Monks: "Es gibt einen Markt in der EU und wir brauchen einige Minimumstandards für ganz Europa. Es sollte für bestimmte Prozesse und Abläufe wie das Recht auf Information einen Minimumstandard geben. Aber nicht für etwas so substanzielles wie den Lohn. Ich bin gegen einen Mindestlohn in Europa."


19. August 2003
163/03


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