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Joker Friend schießt Gladbach zum Sieg

11. Februar 2010

Ein irreguläres Tor im Freitagsspiel des 22. Spieltages lässt Gladbach jubeln und wirft Nürnberg im Abstiegskampf weiter zurück. München muss am Samstag erneut auf einen Patzer von Tabellenführer Leverkusen hoffen.

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Colautti (mitte) freut sich über sein Tor zum 1:0 (Foto: dpa)
Torschütze Colautti jubeltBild: picture alliance / dpa

Beim Jubiläum hatte am Ende nur eine Mannschaft etwas zu lachen: Mönchengladbach. Am Freitag traten die Borussen und Nürnberg bereits zum 50. Mal gegeneinander an, doch beide Mannschaften hatten sich nichts zu schenken. Besonders Nürnberg brauchte als Tabellen-Vorletzter jeden Punkt, aber die Franken mussten mit leeren Händen wieder nach Hause fahren. Denn Gladbachs Trainer Michael Frontzeck hatte ein glückliches Gespür für die Einwechslung. In der 73. Minute wechselte er seinen Sturm und brachte Rob Friend und Karim Matmour für Colautti und Bobadilla. Die beiden waren gerade wenige Sekunden auf dem Feld, als Matmour eine Flanke von Jantschke auf Friend weiterleitete und der Kanadier zum 2:1 traf. Allerdings hatten die Gladbacher großes Glück, dass der den Treffer gab: Matmour hatte zuvor Torhüter Raphael Schäfer gefoult.

"Über diese Situationen gibt es keine zwei Meinungen. Es ist sehr, sehr traurig, dass der Schiedsrichter und der Linienrichter das nicht sehen. Wir haben hier wichtige drei Punkte verloren, die wir eigentlich verdient gehabt hätten", echauffierte sich Schäfer und auch FCN-Trainer Dieter Hecking verstand die Welt nicht mehr: "Das ist für mich eine ganz klare Fehlentscheidung. So ein Tor darf man nicht geben." Damit bleibt Nürnberg mit 16 Punkten auf dem vorletzten Platz der Bundesliga. Gladbach rückte indes ins gesicherte Mittelfeld vor.


Wer behält die Nerven?

Aus dem Dreikampf an der Tabellenspitze ist durch den Punktverlust der Schalker in Freiburg am vergangenen Wochenende zumindest vorübergehend ein Zweikampf geworden. Punktgleich und nur um zwei Tore besser führt Bayer Leverkusen das Feld vor Rekordmeister Bayern München an. Am Samstag (13.02.2010) müssen die immer noch ungeschlagenen Leverkusener nun gegen den kriselnden Deutschen Meister VfL Wolfsburg beweisen, dass das 1:1-Unentschieden in Bochum am vergangenen Wochenende nur ein Ausrutscher war.

Mario Gomez beim Schuss (Foto: dpa)
Mario Gomez ist gewappnet - gegen Borussia Dortmund hofft er auf Saisontor Nummer 10Bild: picture-alliance/dpa


Einen weiteren Patzer will sich Bayer mit Sicherheit nicht leisten, zu ergebnisstark präsentiert sich derzeit Verfolger FC Bayern. Doch trotz elf Pflichtspielsiegen in Serie, konnten die Münchener zuletzt spielerisch nicht immer überzeugen. Stürmer Mario Gomez hob daher vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund auch warnend den Zeigefinger. "Da müssen wir hellwach sein", sagte Münchens erfolgreichster Torschütze. "Wir müssen unser Spiel über 90 Minuten durchziehen, nicht über 50 oder 55 Minuten, sondern über die komplette Zeit. Wenn uns das gelingt, dann gewinnen wir auch wieder, aber nur dann."


Statt Abstiegskampf Europa im Visier

Spielszene Hamburger SV - VfB Stuttgart (Foto: dpa)
Stuttgart fordert den Hamburger SVBild: picture-alliance/dpa

Eine noch nicht ganz so lange aber ähnlich beeindruckende Erfolgsserie wie der FC Bayern München hat der VfB Stuttgart hinter sich. Zur Winterpause noch in Abstiegsgefahr haben sich die Stuttgarter durch fünf Siege in Folge wieder ins Mittelfeld der Tabelle gespielt. Nun wartet der Hamburger SV. "Der HSV ist ein Gegner, der uns alles abverlangen wird", warnte VfB-Trainer Christian Gross. "Die Mannschaft war im gesamten Verlauf der Saison unter den ersten fünf Positionen in der Tabelle. Das ist ein weiterer Gradmesser für uns. Wir können uns weiter steigern gegen einen Gegner wie den HSV." Gewinnen die Schwaben, steigen sie endgültig mit ein in den Kampf um die Europa-League-Plätze.

Dort mischt auch Werder Bremen mit. Bei Hannover 96 soll der Schwung vom gewonnenen DFB-Pokal-Viertelfinale mitgenommen und in Punkte umgemünzt werden. Auch wenn Trainer Thomas Schaaf weiß, dass seine Spieler nach dem miserablen Start in die Rückrunde noch nicht wieder vor Selbstvertrauen strotzen. "Man will wieder zur absoluten Sicherheit zurückkehren. Man will wieder zu dem Spiel finden, was uns auszeichnet", beschreibt Schaaf die Stimmung in seiner Mannschaft. Die Bremer hoffen außerdem, dass die ohnehin verunsicherten Hannoveraner sich durch ihr zuletzt erlittenes Verletzungspech – mit Ya Konan, Balitsch, Bruggink, Haggui und Cherundolo fehlen fünf Stammkräfte – zusätzlich beeindrucken lassen.


Wann kommt der Heimsieg?

Jubel Spieler des VfL Bochum (Foto: dpa)
Dürfen die Bochumer wieder jubeln?Bild: picture-alliance/dpa

Bremens Pokalgegner vom Dienstag (09.02.2010), die TSG Hoffenheim, muss ihre Wunden ausgerechnet beim Auswärtsspiel in Bochum lecken. Keine leichte Aufgabe, schließlich hat der VfL Bochum einen Lauf: Seit fünf Spielen sind die Blau-Weißen ungeschlagen. In den vergangenen beiden Heimspielen erkämpften sie jeweils ein Unentschieden gegen Schalke und Leverkusen. Bleibt nur die Frage, wann man denn endlich mal ein Heimspiel gewinnt. "Wenn die Mannschaft so auftritt wie in den letzten Spielen", prophezeite VfL-Trainer Heiko Herrlich, dann springe sicher auch irgendwann mal ein Heimsieg heraus. "Ob das jetzt schon sein wird, das kann ich nicht garantieren. Aber das wäre natürlich das Schönste, wenn wir irgendwann auch mal drei Punkte zu Hause holen würden."

Nach drei Punkten sehnt sich auch Tabellenschlusslicht Hertha BSC. Die Berliner, die immer noch einem Sechs-Punkte-Rückstand auf den Relegationsplatz hinterherlaufen, empfangen den FSV Mainz 05. Am Sonntag (14.02.2010) versucht der FC Schalke 04 dann im Heimspiel gegen den 1.FC Köln am Spitzenduo Bayer-Bayern dranzubleiben. Außerdem hat Eintracht Frankfurt mit einem Sieg gegen den SC Freiburg die Chance, noch näher an die Europapokal-Plätze heranzurücken.


Autor: Andreas Ziemons/Sarah Faupel
Redaktion: Oliver Samson