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Politik

Proteste nach Journalisten-Morden in Mexiko

17. Mai 2017

Nach den jüngsten Morden an Journalisten in Mexiko ist es in der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes zu Protesten gekommen. Auch die Europäische Union rief die mexikanische Regierung zum Handeln auf.

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Mexiko Protest von Journalisten
Bild: Reuters/H. Romero

Zahlreiche Kollegen der Ermordeten gingen in Mexiko-Stadt auf die Straßen und forderten ein Ende der Gewalt gegen Medienvertreter. Am Unabhängigkeitsdenkmal schrieben sie "Sie töten uns" und "Nein zum Schweigen" auf den Asphalt. Die Journalisten zogen später weiter zum Sitz der Generalstaatsanwaltschaft. Auf Transparenten war zu lesen: "Das schlimmste Verbrechen ist das Schweigen" und: "Stoppt die Aggressionen gegen Journalisten".

Am Montag waren innerhalb weniger Stunden zwei Journalisten in Mexiko getötet worden. In der Drogenhochburg Sinaloa erschossen Unbekannte den Korrespondenten der Zeitung "La Jornada", Javier Valdez. Er hatte vor allem über das organisierte Verbrechen in der Heimat des vor kurzem an die USA ausgelieferten Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán berichtet.

Regierung kündigt Maßnahmen an

Kurz darauf eröffneten Angreifer im Bundesstaat Jalisco das Feuer auf das Auto von Jonathan Rodríguez Córdova und töteten den jungen Reporter. Seine Mutter, die stellvertretende Geschäftsführerin der Wochenzeitung "El Costeño de Autlán", wurde schwer verletzt.

Preisgekrönter Journalist in Mexiko erschossen

"Die Regierung verurteilt die Gewalttaten gegen Journalisten", sagte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong. Er kündigte Maßnahmen zum Schutz von Medienvertretern an. "Wir werden uns dieser Situation annehmen, die der Berufsgruppe und der ganzen Gesellschaft schadet."

EU:  Straflosigkeit bei Verbrechen gegen Journalisten beenden

Angesichts der jüngsten Welle der Gewalt gegen Journalisten forderte auch die Europäische Union (EU)  rasche und transparente Ermittlungen. "Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden", sagte ein Sprecher von EU-Außenbeauftragter Federica Mogherini in Brüssel.

"Die Welle von gezielten Tötungen und Angriffen auf Journalisten in Mexiko gibt Anlass zur Sorge", sagte der EU-Sprecher. "Die mexikanischen Behörden sollten Journalisten effektiv schützen und die Straflosigkeit bei Verbrechen gegen Journalisten und Aktivisten beenden."

Schon sechs Morde an Journalisten in diesem Jahr

In diesem Jahr wurden in Mexiko bereits sechs Reporter getötet. Hinter den meisten Gewalttaten dürften Verbrechersyndikate und korrupte Politiker stecken. Die Verbrechen werden allerdings fast nie aufgeklärt.

ww/cw (afp/dpa)