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Jugend forscht - seit 40 Jahren

Johanna Herzing / mb30. Mai 2005

ABS fürs Fahrrad oder die Besiedlung fremder Planeten. Seit 40 Jahren tüfteln Jungforscher beim Bundeswettbewerb "Jugend forscht" - dem größten Wettbewerb dieser Art in Europa.

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Später werde ich vielleicht noch schlauerBild: Jugend Forscht

"Der nächste Level" - so lautete das Motto beim diesjährigen "Jugend forscht"-Wettbewerb - dem bislang größten in der Geschichte der Veranstaltung. Auf hohem Niveau tüftelten Jungforscher in sieben Kategorien: Arbeitswelt, Technik, Geo und Raumwissenschaften bis hin zu klassischen Naturwissenschaften wie Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. 218 Jugendliche präsentierten vom 26. bis zum 29. Mai 2005 ihre Projekte in Dortmund.

Mikrokosmos Moos

Spezialbild: Jugend forscht: Sebastian Hess
Ohne Moos nix los - denkt sich Sebastian HessBild: dpa

Leidenschaftlicher Forscher ist der 19jährige Sebastian Hess. Selbst im Mikrokosmos einer Moospflanze entdeckt er ein kleines Universum: "Das mit den Moosen ist bei mir so: Moose habe ich früher - ähnlich wie es viele andere Leute tun - kaum beachtet. Aber mit einem Mikroskop kann man dann sehen, dass Moose eine unheimlich große Abteilung sind, wo eben unterschiedlichste Formen und ökologische Strategien - wie zum Beispiel jetzt auch der Tierfang - zu finden sind." Und so fand er heraus, dass so ein unschuldig aussehendes Moos durchaus in der Lage ist, kleine Lebewesen anzulocken und einzufangen.

Der hydraulische "InPaTra"

Viele der Projekte in der Kategorie Arbeitswelt sind in diesem Jahr für den medizinischen Bereich gedacht. Silke Lepschies hat sich eine neue Möglichkeit zum Transport von Kranken ausgedacht. Wo sich sonst mindestens zwei Sanitäter abmühen müssen, benötigt der "InPaTra" - der Intelligente Patienten Tragestuhl - nur noch einen Träger. Durch eine hydraulische Absetz-Vorrichtung gleitet der "InPaTra" ohne Ruckeln jede Treppe hinab. Wie Silke zu dieser Idee kam?

"Einfach aus der Praxiserfahrung heraus. Weil ich ungefähr vor knapp zwei Jahren eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht habe und das Problem in diesem Beruf ist halt, dass viel getragen werden muss und ich eine Entlastung entdecken wollte", erzählt die 19-Jährige.

Infrarot stoppt Raubkopierer

In der Wettbewerbssparte Physik, einer immer noch eher männlich dominierten Abteilung, stellten sich Jungforscher den Problemen, die das Internet so mit sich bringt. Illegal aufgezeichnete Kinofilme, die dann im Internet umsonst zu haben sind, soll es nach dem Willen von Christoph Philipp Schreiber und Marco Schuch bald nicht mehr geben.

"Dies erreichen wir dadurch, dass wir die Kinoleinwand mit einem Infrarot-Laser bestrahlen, der für das menschliche Auge unsichtbar ist, da er außerhalb des sichtbaren Lichts liegt. Diese Infrarot-Laser wird aber von Kameras wahrgenommen aufgrund ihrer Sensoren. Und dadurch hat man dann, wenn man das abgefilmt hat, einen weißen Strich über dem Bild. Das ist eine Störung, die das aufgenommene Kinobild unerträglich in der Anschauung macht", erklärt Christoph.

Restflüssigkeitsverschwendung

Spezialbild: Jugend forscht Jana Boeker
Trinkt privat auch gerne Saft - Jana BökerBild: AP

Bei besonderen Leistungen wird übrigens auch schon mal eine Ausnahme von der Altersbeschränkung (16 bis 21 Jahre) gemacht. Die jüngste unter den Teilnehmern der Endrunde ist Jana Böker. Sie ist zwölf Jahre alt. "Ich habe gemessen wie viel Restflüssigkeit in den Getränkekartons drin bleibt und das dann hochgerechnet, wie viel Liter wir hier so jährlich verschwenden." Mit ihrem ökonomischeren Verschluss für Getränkekartons landete auch sie im "nächsten Level".