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Junipers Gewinnwarnung lässt Technik-Werte bröckeln

Thomas Kirschning21. Dezember 2001

Nach ruhigem Auftakt tendierten die deutschen Standardaktien fester. Der Neue Markt hingegen musste Verluste hinnehmen.

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Der Bulle ist noch nicht wirklich zurückgekehrtBild: AP

An der Frankfurter Börse verlief der Handel am Freitagvormittag (21.12.) zunächst ruhig. Dann allerdings setzten offenbar die Auswirkungen des dreifachen Verfallstermins für Optionen ein und der Deutsche Aktienindex DAX stieg bis zum Mittag um über ein Prozent auf rund 4995. Am Neuen Markt bröckelte der NEMAX 50 um 1,8 Prozent auf 1141 ab.

Preussag-Aktien gehören mit fast vier Prozent plus zu den größten Gewinnern im DAX, ebenso wie Lufthansa mit einem Aufschlag von annähernd fünf Prozent.

Ruhe am Devisenmarkt

Auch nach dem Rücktritt des argentinischen Präsidenten Fernando de la Rúa hat sich die Krise des südamerikanischen Landes am Freitag vorerst nicht auf den internationalen Devisenmarkt niedergeschlagen. Der Dollar markierte in Fernost zum Yen erneut ein Drei-Jahres-Hoch und notierte zum Euro stabil. Die US-Währung gewann in der Spitze um rund einen Yen auf 129,55 Yen nach einem Vortagesschlusskurs in den USA bei 128,46 Yen. Händler gingen davon aus, dass die japanische Währung ihre Talfahrt fortsetzen werde.

Kursverluste in den USA

Die Aktien an der Wall Street waren am Vortag mit schwächeren Kursen aus der Sitzung gegangen. Die Nasdaq schloss sogar sehr schwach. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) sank um 0,9 Prozent bzw 85,31 Punkte auf 9.985,18. Der Nasdaq-Composite-Index fiel um 3,3 Prozent bzw 64,37 Stellen auf 1.918,52.

Gewinnwarnungen hatten die Stimmung an den US-Börsen getrübt. Hinzu seien Meldungen gekommen, dass das ersehnte US- Wirtschaftsförderpaket nicht mehr in diesem Jahr verabschiedet werde. Die erfreulichen Konjunkturdaten hätten den Kursen keinen Auftrieb geben können, sagte ein Beobachter. Sowohl die überraschend wenigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als auch der Index der Federal Reserve of Philadelphia seien mehr oder weniger ignoriert worden. In der letzten Stunde hätten computergesteuerte Verkaufsprogramme die Kurse nach unten getrieben. Grund war auch hier der dreifache Verfallstermin am Terminmarkt.

Argentinien: Kursfeuerwerk trotz Finanzkrise

Die argentinischen Finanzmärkte blieben am Freitag nach dem Rücktritt von Staatspräsident Fernando de la Rúa geschlossen. Die argentinische Zentralbank verfügte kurzfristig einen Bankfeiertag. Damit werden die Börse und die Wechselstuben des Krisenlandes wegen der Weihnachtsfeiertage erst am Mittwoch (26. Dezember) wieder geöffnet.

Dem mit rund 135 Milliarden US-Dollar verschuldeten südamerikanischen Schwellenland droht nach dreijähriger Rezession die Zahlungsunfähigkeit. Der Kongress muss jetzt darüber entscheiden, ob die seit zehn Jahren geltende starre Eins-zu-Eins-Bindung des Peso an den US-Dollar aufgehoben wird. Diese wird für die Rezession mit verantwortlich gemacht. Im Falle einer Abwertung wird aber kurzfristig eine Verschärfung der Krise befürchtet (s. Wirtschaft).

Die Furcht vor einer Abwertung hatte am Donnerstag an der Börse von Buenos Aires zu einem wahren Kaufrausch geführt. Der Merval-Index stieg um 17,48 Prozent auf 320,46 Punkte. Mit dem Erwerb von Aktien exportorientierter Unternehmen wollten sich die Anleger vor den Folgen einer Abwertung schützen.