Juve vorzeitig Meister

Nach einer beeindruckenden Serie von 25 Spielen ohne Niederlage hat Juventus Turin seinen 32. Meistertitel perfekt gemacht. Der Rekordchampion ist nach dem 1:0-Sieg des Tabellen-Dritten AS Rom gegen den Zweiten SSC Neapel am Montag drei Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom ersten Platz der Serie A zu verdrängen. Für die Turiner, bei denen auch Weltmeister Sami Khedira spielt, ist es der fünfte Meistertitel in Serie, das gelang den "Bianconeri" zuletzt in den 1930er Jahren. Juve, das am Sonntag 2:1 beim AC Florenz gewonnen hatte, feierte den Titel am Montag auf dem Trainingsplatz. Für den deutschen Nationalspieler Khedira, der erst im vergangenen Sommer ablösefrei von Real Madrid zum italienischen Rekordmeister gewechselt war, war es in seiner ersten Saison in Italien der erste Titel. "Starke Mannschaftsleistung! Forza Juve!", schrieb Khedira auf Facebook. Mit dem 29-Jährigen verlor Juve kein einziges Ligaspiel.

Buffon: "Eine Million Widrigkeiten"

"Es war eine unglaubliche und verrückte Saison", sagte Kapitän Gianluigi Buffon. "Wir haben eine Million Widrigkeiten überwunden. Wir haben es geschafft, fast alles zu überstehen. Und jetzt holen wir uns das ab, was wir verdient haben." Auch Trainer Massimiliano Allegri, der in seinem zweiten Jahr bei Juve den zweiten Meistertitel gewann, lobte: "Zu Beginn der Saison waren wir eine Gruppe, dann sind wir eine Mannschaft geworden." Der 48-Jährige soll seinen Vertrag bei den Norditalienern in den kommenden Tagen vorzeitig verlängern. Juve hat noch die Chance, am 21. Mai im Pokalfinale gegen den AC Mailand wie im vergangenen Jahr das Double zu holen. Zudem peilt die "Alte Dame" nach dem K.o. im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern München für das kommende Jahr einen internationalen Titel an. "Ich bin überzeugt, dass wir die Wut über das Ausscheiden mit in die nächste Saison nehmen werden und dass uns das sehr gut tun wird", versprach Torwart Buffon.

24 Siege in den letzten 25 Spielen

Den 32. Titel in der Serie A sicherte sich Juventus Turin am Ende souverän, das Team kassierte nur vier Niederlagen und stellte mit 18 Gegentreffern die mit Abstand beste Defensive der Liga. Dabei startete Juve nach den Abgängen der Leistungsträger Andrea Pirlo, Arturo Vidal und Carlos Tevez katastrophal in die Saison. Nach drei Spieltagen war der Rekordmeister mit gerade einmal einem Punkt 16., nach zehn Spieltagen stand das Team mit elf Punkten Rückstand auf die Spitze auf Platz zwölf. "Die Ohrfeigen, die wir zu Beginn der Saison kassiert haben, haben uns gut getan", sagte Buffon. Erst am 25. Spieltag übernahm das Team durch einen 1:0-Sieg gegen den SSC Neapel zum ersten Mal die Tabellenführung und gab sie seitdem nicht mehr ab. Aus den vergangenen 25 Ligapartien holte Juve 24 Siege und machte mit der unglaublichen Serie die Titelverteidigung perfekt. Fünf Titel in Serie gelangen zuvor nur Juve selbst (1931 bis 1935), dem AC Turin (1943 und 1946 bis 1949) und Inter Mailand (2006 bis 2010).

sn/jw (dpa, ap, sid)