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Kämpfe um Damaskus und Aleppo

21. Juli 2012

In Syrien ringen Aufständische und Regierungstruppen um die Kontrolle der Großstädte Damaskus und Aleppo. Beobachter bezeichneten die Kämpfe dort als die bisher schwersten.

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Brennendes Gebäude im Damaszener Stadtteil Midan (Foto: Reuters)
Syrien KämpfeBild: Reuters

Mit Beginn des Fastenmonats Ramadan hat das syrische Militär eine massive Gegenoffensive gegen die Aufständischen gestartet. Nach Angaben der Opposition überrannten die Regierungstruppen am Samstag einen Vorort von Damaskus. Nördlich der Stadt Homs seien Truppen zusammengezogen worden. Und auch die Handelsmetropole Aleppo war den zweiten Tag in Folge heftig umkämpft.

Die syrischen Streitkräfte hatten am Freitag nach heftigen Kämpfen die Kontrolle über das Viertel Midan übernommen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kontrolliert die Armee inzwischen auch die Stadtteile Tadamun, Kabun und Barse.

Die oppositionellen Örtlichen Koordinationskomitees (LCC) der Protestbewegung erklärten, Einwohner des Viertels Salaheddin in der Wirtschaftsmetropole Aleppo seien vor den Kämpfen auf der Flucht. In Aleppo hatte sich der Widerstand gegen Assad erst in den vergangenen Monaten gebildet, nach Beginn der Revolte im März 2011 war es dort lange Zeit ruhig geblieben. Inzwischen gilt die Universität als Zentrum der Widerstandsbewegung der Stadt.

Syrien: Offensive der Regierungstruppen

Auch in anderen Landesteilen hielt die Gewalt an. Menschenrechtsaktivisten berichteten von Kämpfen in der Aufständischen-Hochburg Homs und in Deir Essor im Osten Syriens. Mehr als 230 Menschen sollen allein am Freitag landesweit ums Leben gekommen sein - insgesamt seien seit Beginn der Gewalt in Syrien etwa 17.000 Menschen getötet worden.

Tausende Menschen auf der Flucht

Vor den Kämpfen fliehen tausende Menschen in die Nachbarstaaten. Die Lage an der syrisch-irakischen Grenze ist nach wie vor sehr unübersichtlich. Nach Angaben des irakischen Vize-Innenministers Adnan al-Assadi haben die syrischen Rebellen inzwischen die Kontrolle über einen der drei Hauptgrenzübergänge.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warf der syrischen Führung am Samstag vor, Zivilisten nicht zu schützen. Er sei zutiefst erschüttert über die steigende Zahl von Toten und von Menschen die gezwungen seien, aus ihren Häusern zu fliehen. Zur Lösung der Syrienkrise will Ban zwei seiner höchsten Militärexperten nach Damaskus schicken.

Die syrische Muslimbruderschaft erklärte derweil den Friedensplan von UN-Sondervermittler Kofi Annan für gescheitert. Der Annan-Plan habe das Sterben von Zivilisten nicht verhindern können und dem Assad-Regime nur Zeit verschafft, hieß es.

hf/gri (rtr, afpd, dpa)