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Köhler will tabulose Debatte zur Arbeitszeit

11. Juli 2004
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Im Streit um längere Arbeitszeiten und Urlaubskürzungen hat Bundespräsident Horst Köhler eine Debatte ohne Tabus gefordert. In seltener Eintracht sprachen sich zugleich Bundeskanzler Gerhard Schröder und IG-Metall-Chef Jürgen Peters gegen eine generelle Erhöhung der Wochenarbeitszeit aus. Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Angela Merkel und Edmund Stoiber, wiesen Forderungen nach einer 50-Stunden-Woche zwar als übertrieben zurück. Stoiber bekräftigte jedoch, dass in Deutschland länger gearbeitet werden müsse. Derweil verlangten Politiker von CDU und FDP eine Streichung von Feiertagen.

"Wir müssen uns im Wettbewerb behaupten und da sollte es keine Tabus geben", sagte Köhler am Sonntag (11.7.2004) in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". "Wir müssen alles darauf konzentrieren, was Arbeitsplätze schafft, was die Wirtschaft wettbewerbsfähiger macht." Den Betrieben müsse geholfen werden, "jeweils auch individuell Lösungen zu finden, um Arbeitsplätze zu halten und dazu kann auch gehören eine Verlängerung der Arbeitszeit." Zum Urlaub sagte er: "Die Deutschen sind in der Tat Urlaubsweltmeister, und es kann nicht tabu sein, auch über das Thema zu reden."