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Köln und Berlin taumeln am Abgrund

Joscha Weber10. April 2012

Tendenz abwärts: Köln und Berlin verlieren und müssen im Abstiegskampf nun auf Fehler der Konkurrenz hoffen. Im Kampf um die internationalen Plätze holt Mönchengladbach einen Punkt, Stuttgart setzt ein Ausrufezeichen.

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Der Kölner Lukas Podolski steht einsam auf dem Platz. (Foto: Fredrik von Erichsen dpa/lrs)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach der siebten Niederlage aus den letzten zehn Spielen läuten in Köln die Alarmglocken: Der Abstieg ist inzwischen mehr als nur eine reale Gefahr, er wird sogar immer wahrscheinlicher. Denn auch beim Keller-Konkurrenten FSV Mainz 05 ging die Mannschaft von (Noch-) Trainer Stale Solbakken am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 0:4 (0:3) unter. Ein umstrittenes Elfmetertor durch Eugen Polanski (19.), dem ein vermeintliches Foul von Ammar Jemal an Adam Szalai vorausgegangen war, bildete den Anfang vom Ende für Köln. Danach wurde auch noch Kölns Stürmer Lukas Podolski von einem Wurfgeschoss aus der Mainzer Kurve am Auge getroffen, konnte aber weiterspielen. Für die Vorentscheidung sorgten der nach zuletzt drei Spielen ohne Tor wieder treffsichere Ägypter Mohammed Zidan (32.) sowie Nicolai Müller (37.). Auch nach der Pause kombinierte Mainz prächtig, wie beim 4:0 durch Szalai, nach toller Vorarbeit durch Elkin Soto (54.).

Freiburg schießt sich aus dem Keller

Eine Regel des Fußballs lautet frei nach dem ehemaligen Bundesliga-Stürmer Jürgen Wegmann: „Da hat man schon kein Glück und dann kommt noch Pech dazu.“ Opfer jener meist im Abstiegskampf zutreffenden Weisheit war einmal mehr der Hauptstadtklub Hertha BSC bei seiner 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen den SC Freiburg. Als Tabellenvorletzter ohnehin mit dem Rücken zur Wand, brachte mit Roman Hubnik ausgerechnet ein eigener Spieler sein Team mit einem unglücklichen Eigentor früh auf die Verliererstraße (7.). Berlin stemmte sich in der zweiten Hälfte gegen die Pleite, doch Sebastian Freis besiegelte mit einem Konter das Schicksal der auch in dieser Szene wieder ungeschickt agierenden Berliner (67.). Der Anschlusstreffer durch Hubnik, der damit sein zweites Tor an diesem Abend erzielte, änderte nichts mehr an der Berliner Pleite. Herthas Coach Otto Rehagel, der die Partie im Vorfeld martialisch als "Entscheidungsschlacht" betitelt hatte, wird sich nun für die noch anstehenden vier Partien etwas Neues einfallen lassen müssen.

SC-Spieler feiern ihren Sieg in Berlin (Foto: dpa)
Freiburg furios: SC-Spieler feiern ihren Sieg in BerlinBild: picture-alliance/dpa

Augsburg vergibt Führung

Der VfB Stuttgart hat seinen Lauf mit einem 3:1 (3:1) beim FC Augsburg fortgesetzt und bleibt im achten Spiel in Folge ungeschlagen. Das Spiel begann jedoch mit einem frühen Schock für die Europa-League-Hoffnungen des VfB: Nach einem Foul von Stuttgarts Keeper Sven Ulreich an Marcel Ndjeng verwandelte Naldo Rafael den fälligen Elfmeter zur frühen Augsburger Führung (5.). Doch die zurzeit gut aufgelegten Stuttgarter antworteten schnell, mit dem Ausgleich durch Serdar Tasci, der mit einem präzisen Kopfball ins lange Eck traf (24.). Martin Harnik drehte kurz darauf mit seinem 15. Saisontreffer das Spiel zugunsten des VfB Stuttgart (34.), der in der zweiten Halbzeit durch Goalgetter Vedad Ibisevic (84.) noch erhöhte und damit beste Chancen auf die Teilnahme an der Europa League hat.

Bremen kämpft sich in Unterzahl zurück

Sieben Punkte vor den Stuttgartern rangiert der Tabellendritte Borussia Mönchengladbach, der bei Werder Bremen trotz Überzahl nur zu einem 2:2 (1:0)-Unentschieden kam. Die Bremer Führung entstand aus einer Chance für die Mönchengladbacher Borussia, die danach aber zu langsam umschaltete und ausgekontert wurde. Markus Rosenberg nutzte einen Abwehrfehler von Dante mit einem filigranen Heber zum 1:0 (18.). Doch nur neun Minuten später musste Sebastian Boenisch nach einer Notbremse gegen Patrick Herrmann mit einer Roten Karte vom Platz. Die Konsequenz der Überzahl für Gladbach: Mike Hanke markierte kurz nach der Pause zunächst den Ausgleich (52.) und kurz darauf auch per Konter die 2:1-Führung (67.). Mit seinem Doppelpack empfahl er sich damit erneut für eine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft. Doch Bremen antworte noch einmal mit zehn Spielern: Naldo köpfte nach einem Freistoß den umjubelten Ausgleich für Bremen (74.).

Der Mönchengladbacher Mike Hanke (M) jubelt mit Dante (r) und Filip Daems über sein Tor zum 1:1. (Foto: Carmen Jaspersen dpa/lni)
Zwei Tore durch Hanke (M.) retteten Gladbach einen PunktBild: picture-alliance/dpa