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Kafkas Bibliothek wieder in Prag

27. Februar 2002
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Vierzig Jahre nach ihrer mysteriösen Überführung nach Deutschland ist die fast vollständig rekonstruierte Bibliothek des Prager Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) nach Tschechien zurückgekehrt. Die Firma Porsche, die den Bestand im vergangenen Jahr erworben hatte, übergab die mehr als 1000 Bücher, Zeitschriften und Almanache im Wert von etwa 135.000 Euro offiziell an die Kafka-Gesellschaft in Prag. Die Gesellschaft werde die Bibliothek Anfang Mai an ihrem Sitz im ehemaligen Judenviertel Prag-Josefov der Öffentlichkeit vorstellen, sagte eine Sprecherin bei der Übernahme.

Der Bestand war von dem Stuttgarter Antiquar Herbert Blank zusammengestellt worden. Die Bücher befanden sich im Besitz Kafkas oder sind Ausgaben aus seiner Zeit, mit denen sich der Autor im Laufe seines Lebens nachweislich beschäftigte. Das Schicksal der Bibliothek ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Fest steht, dass zumindest der größte Teil vermutlich in den sechziger Jahren in ein Münchner Antiquariat gelangte und 1982 an die Forschungsstelle für Prager deutsche Literatur an der Universität Wuppertal verkauft wurde.