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Kampf um Kobane spitzt sich zu

2. Oktober 2014

Obwohl die USA und ihre Verbündeten Luftangriffe auf Stellungen der Terrormiliz IS fliegen, rücken die Extremisten weiter auf Kobane vor. Die Kurden rüsten sich für Straßenkämpfe. Wie verhält sich die Türkei?

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Zwei Männer flüchten, im Hintergrund dichter Qualm (Foto: getty)
Bild: Getty Images/B. Kilic

Es sollen die schwersten Kämpfe seit Beginn der Offensive auf die Grenzstadt im Norden von Syrien vor zwei Wochen sein. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) dringe im Südosten und Westen von Kobane weiter vor, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Demnach sind die Extremisten bis auf zwei Kilometer oder weniger an die Stadtgrenze herangerückt.

Kurdische Kämpfer räumen eine Front

Nach Angaben der Aktivisten, die ihren Sitz in London haben, sollen sich die am Boden kämpfenden kurdischen Einheiten inzwischen von der Westfront zurückgezogen haben. Demnach bereiteten sich kurdische Kräfte im Stadtinneren bereits auf Straßenkämpfe vor, sollte es dem IS gelingen, die letzten Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die USA und ihre Verbündeten bombardierten erneut IS-Ziele südlich und östlich von Kobane, wie die kurdische Internetseite Welati berichtete.

Karte Syrien, kurdische Gebiete und Kobane

Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte steht der syrischen Opposition nahe. Sie stützt sich bei ihren Berichten auf ein weites Netz von Informanten. Allerdings lassen sich die Angaben von unabhängiger Seite nur schwer überprüfen.

Kurden in Syrien nur schlecht ausgerüstet

Wie der Chef der selbst ernannten Regionalregierung von Kobane, Anwar Muslim, mitteilte, haben die Dschihadisten Verstärkung von neuen Kämpfern aus dem Osten Syriens erhalten. Das Problem ist offenbar, dass den tausenden mit modernsten Waffen und Panzern ausgerüsteten Dschihadisten nur wenige hundert schlecht ausgerüstete kurdische Kämpfer gegenüberstehen.

Türkisches Parlament stimmt über Militäraktion ab

Der im Arabischen "Ain al-Arab" genannte Ort an der Grenze zur Türkei ist die letzte Bastion in einer Enklave, die bisher unter Kontrolle syrischer Kurden stand. Sie sind mit dem syrischen Ableger der kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden, die von der Türkei aber auch von der EU und den USA als terroristisch eingestuft wird. Angesichts des IS-Vormarsches will das türkische Parlament im Lauf des Tages über ein Mandat für einen Militäreinsatz gegen Terrorgruppen in Syrien und im Irak abstimmen.

Die IS-Terrormiliz kontrolliert im Norden und Osten Syriens rund ein Drittel der Fläche des Landes. Sollte sie Kobane einnehmen, würde sie auch weite Teile der rund 900 Kilometer langen türkisch-syrischen Grenze beherrschen.

uh/ml (dpa,afp)