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Kampf um letzte WM-Plätze

11. November 2005

Am Samstag geht's für zehn Teams um die letzten freien Plätze bei der WM 2006. Derweil testet die deutsche Elf ihre WM-Form gegen Frankreich und will endlich wieder ein Spiel gegen einen "Großen" gewinnen.

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Spannung pur- nicht nur die Türkei spielt um die letzte Chance auf eine WM-TeilnahmeBild: dpa

Mit den Relegationsspielen am Samstag (12.11.) und am Mittwoch (16.11.) endet die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft. 27 von 32 Teilnehmer an der WM-Endrunde stehen bereits fest.

Beim Kampf um die letzten fünf WM-Plätze stehen die Favoriten mächtig unter Druck. Für die Spanier zählt gegen Außenseiter Slowakei nur ein Sieg, die Türkei will gegen die Schweiz eine Pleite wie vor zwei Jahren verhindern und Tschechien auf dem glatten Spielfeld des Osloer Ullevaal-Stadions gegen Norwegen Standfestigkeit beweisen.

Außerhalb Europas streiten der Südamerika-Fünfte Uruguay und Ozeanien-Sieger Australien sowie Trinidad/Tobago als Vierter der Nord- und Mittelamerika-Zone und der Asien-Fünfte Bahrain um die Tickets zur Endrunde nach Deutschland.

"Entweder wir gewinnen oder wir gewinnen"

Luis Aragones - Nationaltrainer Spanien
Rücktritt bei Ausscheiden: Spaniens Nationaltrainer Luis AragonesBild: dpa

"Für die Relegation gibt es nur eine Alternative: Entweder wir gewinnen oder wir gewinnen. Eine andere Möglichkeit existiert für uns nicht", setzte Spaniens Trainer Luis Aragones seine Spieler vor dem Duell gegen die Slowaken unter Erfolgszwang. Die seit 16 Länderspielen ungeschlagenen Iberer waren seit 1978 bei allen WM-Turnieren dabei. Sollten die Spanier diesmal scheitern, hat der 67-jährige Aragones bereits seinen Rücktritt angekündigt.

Die Slowaken fühlen sich in der Außenseiterrolle pudelwohl. "Die Spanier stehen unter größerem Druck als wir. Sie müssen gewinnen, wir wollen", machte Abwehrspieler Vratislav Gresko deutlich. Das Rückspiel am kommenden Mittwoch in Bratislava ist für viele Slowaken das "Match des Jahrzehnts".

Selbstbewusste Türken

Halil Altintop
Gegen die Schweiz das WM-Ticket lösen möchte Lauterns türkischer Torjäger Halil AltintopBild: dpa

Unangenehme Erinnerungen an die Relegation hat die Türkei. Auf dem Weg zur Europameisterschaft in Portugal scheiterte der WM-Dritte von 2002 in den Playoff-Spielen an Lettland. Das soll dem Team mit den Bundesliga-Legionären Halil Altintop, Özalan Alpay und Nuri Sahin nicht noch einmal passieren. In Bern wollen die Türken gegen die Schweiz ihre Serie ohne Auswärtsniederlage in der WM-Qualifikation fortsetzen. Die Eidgenossen selbst sind seit 13 Länderspielen ungeschlagen.

Für Tschechien soll es in Norwegen Pavel Nedved richten. Nach 492 Tagen kehrt der Mittelfeld-Star von Juventus Turin in die Mannschaft zurück, die sich seit der Selbstständigkeit 1993 noch nie für eine WM qualifizieren konnte. Zur angeblichen Favoritenrolle seines Teams meinte Trainer Karel Brückner vorsichtig: "Solche Relegationsspiele sind so berechenbar wie Russisches Roulette."

Fast noch mehr Sorgen als der Gegner bereitet den Tschechen der Zustand des Rasens im Ullevaal-Stadion. Sogar die norwegische Presse bezeichnete die Beschaffenheit der Spielfläche als katastrophal, einen Grund für eine Verlegung des Spiels gebe es aber nicht.

Länderspiel Frankreich Deutschland freies Bildformat
Bitte, bitte: Die deutsche Elf will endlich wieder eine große Mannschaft schlagenBild: dpa

WM-Test gegen Frankreich

Frankreich hat sich sein WM-Ticket bereits gesichert, Deutschland ist als Gastgeber ohnehin dabei. So testen beide Fußball-Großmächte an diesem Wochenende ihre WM-Form und treffen sich zu einem Freundschafts-Länderspiel in Paris.

Bundestrainer Jürgen Klinsmann kann am Samstag (21. 00 Uhr MEZ) gegen die Franzosen wieder auf Kapitän Michael Ballack und Angreifer Miroslav Klose zurückgreifen. Beide hatten zuletzt gegen China (1:0) und in der Türkei (1:2) gefehlt.

Neben Ballack sollen im Mittelfeld Torsten Frings in der zentralen defensiven Rolle sowie die beiden Münchner Sebastian Deisler und Bastian Schweinsteiger auf den Außenbahnen zum Einsatz kommen. Neben Klose wird der Kölner Jungstar Lukas Podolski im deutschen Angriff den Vorzug vor dem Schalker Kevin Kuranyi bekommen.

Mit Huth gegen Traumsturm

Confed-Cup Fußballnationalspieler Robert Huth Deutschland
Freut sich über seine Nominierung: der Berliner Robert HuthBild: dpa

Sicher ist, dass Jens Lehmann im Zuge der Torwart-Rotation mit Oliver Kahn zwischen den Pfosten stehen wird. In der Innenverteidigung wird wohl neben Per Mertesacker Robert Huth eine erneute Bewährungschance gegen den französischen Traumsturm mit Thierry Henry und David Trezeguet erhalten. Auf der rechten Seite verteidigt Arne Friedrich. Für links ist der junge Gladbacher Marcell Jansen vorgesehen.

Die Franzosen müssen auf den angeschlagenen Spielmacher Zinedine Zidane verzichten. Trotz des Ausfalls ihres Regisseurs kann Trainer Raymon Domenech auf Weltklassespieler wie Henry, Trezeguet, Patrick Vieira, Lilian Thuram oder Claude Makelele zurückgreifen. Aus der Bundesliga steht Willy Sagnol von Bayern München in der Anfangsformation der "Equipe Tricolore".

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Frankreich: 23 Coupet/Olympique Lyon (32 Jahre/17 Länderspiele) - 19 Sagnol/Bayern München (28/33), 15 Thuram/Juventus Turin (33/109), 2 Boumsong/Newcastle United (26/16), 5 Gallas/Chelsea London (28/36) - 8 Dhorasso/Paris St. Germain (32/13) oder 11 Wiltord/Olympique Lyon (31/76), 4 Vieira/Juventus Turin (29/83), 6 Makelele/Chelsea London (32/39), 7 Malouda/Olympique Lyon (25/8) oder 14 Rothen/Paris St. Germain (27/10) - 12 Henry/Arsenal London (28/74), 20 Trezeguet/Juventus Turin (28/59)

Deutschland: 9 Lehmann/Arsenal London (36 Jahre/27 Länderspiele) - 3 Friedrich/Hertha BSC (26/31), 29 Mertesacker/Hannover 96 (21/17), 5 Huth/Chelsea London (21/13), 24 Jansen/Borussia Mönchengladbach (20/3) - 26 Deisler/Bayern München (25/34), 8 Frings/Werder Bremen (28/47), 13 Ballack/Bayern München (29/60), 7 Schweinsteiger/Bayern München (21/22) - 11 Klose/Werder Bremen (27/49), 20 Podolski/1. FC Köln (20/19)

Schiedsrichter: Steve Bennet (England) (ms)