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Kanonendonner und Winterschlaf

15. März 2004
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Sehr brummig hat die estnische Armee auf Vorwürfe reagiert, sie habe durch ihre Manöver den wohlverdienten Winterschlaf von Bärenjungen gestört. Er könne den USA ja wohl kaum sagen, "tut uns leid, unsere Truppen kommen im März noch nicht nach Afghanistan, wir müssen noch warten, bis ein Bär aufgewacht ist", sagte Oberst Urmas Roosimagi, Chef des Militärübungszentrums Tapa, der Regionalzeitung "Virumaa Teatajader". Das Umweltministerium hatte der Nachrichtenagentur "Baltic News Service" zufolge Kritik an der Armee geübt, da sie eine Übung mit scharfer Munition in der Winterschlafzeit abgehalten habe. Dadurch seien eine Bärenmutter und ihre zwei Jungen aufgewacht und hätten ihre Schlafstelle verlassen müssen. Wenn die Tiere nicht wieder einschliefen, drohten sie zu verenden, so das Ministerium. Er habe keine andere Wahl, sagte Oberst Roosimagi. "Ich kann meine Männer als Spezialisten nach Afghanistan schicken oder als Kanonenfutter - und letzteres, um eine Bären zu retten?", so der erboste Offizier. Estland tritt Anfang April der NATO und am 1. Mai der Europäischen Union bei. Anfang Mai wachen für gewöhnlich auch die Bären in Estland aus ihrem Winterschlaf auf.