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Kanzlerin eröffnet IAA in Frankfurt

17. September 2009

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Internationale Automobil-Ausstellung eröffnet. Im Mittelpunkt stehen Autos mit alternativem Antrieb - und natürlich die Frage, wie die Branche weiter durch die Krise kommt.

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Kanzlerin Merkel am Steuer eines neuen Opel Astra auf der IAA (Foto: ap)
Kanzlerin Merkel nahm beim Rundgang über die IAA auch in einem neuen Opel Astra PlatzBild: AP

Nach zwei der Presse vorbehaltenen Tagen können sich von Donnerstag (17.09.2009) an nun auch Fachbesucher ein Bild von den 100 Weltneuheiten machen. Für das breite Publikum werden die Tore der 63. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA), der weltgrößten Autoschau, am Samstag geöffnet. Neun Tage können dann die neuesten Modelle und technischen Entwicklungen bestaunt werden.

Messehalle mit 1-Liter-Auto, auf das ein Scheinwerfer Licht strahlt (Foto: ap)
Im Rampenlicht: das Ein-Liter-Auto von VWBild: AP

Weniger Aussteller

Die Hersteller rücken vor allem Elektroautos und alternative Antriebe ins Scheinwerferlicht. Messe-Highlights sind der batteriebetriebene Kleinwagen e-Up! sowie das Ein-Liter-Auto L1 von VW. Opel zeigt den Ampera, dessen Batterie durch einen kleinen Verbrennungsmotor aufgeladen wird. Renault hat gleich vier Elektrowagen mit zur IAA gebracht. Aber auch PS-starke Boliden von Audi und Mercedes mit Batterieantrieb werden an den Messetagen bis zum 27. September Publikumsmagneten sein.

Daneben wird an den Messeständen über die Zeit nach der Abwrackprämie und die Wirtschaftskrise allgemein diskutiert, hat diese doch schon ganz konkrete Auswirkungen auf die IAA selbst. In diesem Jahr sind in Frankfurt nur 781 Aussteller dabei, rund ein Viertel weniger als bei der letzten Auflage vor zwei Jahren. So fehlen unter anderem die japanischen Produzenten Nissan und Daihatsu.

Merkel: Abwrackprämie klarer Erfolg

In ihrer Eröffnungsrede bezeichnete Kanzlerin Merkel die Abwrackprämie zwar als klaren Erfolg und wies darauf hin, dass durch den Ersatz von fast zwei Millionen Altautos durch Neuwagen auch die Umweltsituation verbessert worden sei. Mit dem Ende des staatlichen Geldsegens droht dennoch ein historischer Einbruch der Zulassungszahlen. Hier konnte Merkel nur der Hoffnung Ausdruck geben, dass der Export im kommenden Jahr "wieder etwas anspringt".

Die CDU-Chefin stellte der deutschen Autobranche aber die Unterstützung durch die Politik bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien in Aussicht. Es gehe darum, das Potenzial Deutschlands als Automobilnation des 21. Jahrhunderts so weit wie möglich auszuschöpfen. Konkret schlug Merkel indes nur ein Treffen von Politikern und Industrievertretern nach der Bundestagswahl vor, um das weitere Vorgehen zu erörtern.

Staatliche Unterstützung beim Kauf von Elektroautos

Ein Bentley Mulsanne auf der IAA (Foto: DW)
Luxuskarossen wie der Bentley Mulsanne dürfen auch in diesem Jahr nicht fehlenBild: DW

Um die Autoindustrie auch langfristig zu stützen und zugleich etwas für die Umwelt zu tun, will das Bundesumweltministerium vor allem den Elektroautos mit staatlicher Unterstützung zum Durchbruch verhelfen. Laut Staatssekretär Matthias Machnig soll der Kauf solcher Fahrzeuge zwischen 2012 bis 2014 mit 3000 bis 5000 Euro pro Wagen gefördert werden. Dazu kämen vor allem eine direkte Umweltprämie beim Kauf oder steuerliche Vorteile in Frage.

Gefördert werden sollten nur mit Ökostrom betriebene reine Elektroautos, Fahrzeuge mit kombiniertem Elektro- und Spritantrieb und Auflademöglichkeiten vom Netz (Plug-in-Hybride) sowie Fahrzeuge mit Brennstoffzelle. Eine Anschluss-Förderung nach 2015 soll gegebenenfalls geprüft werden.

Bis allerdings massenhaft Elektroautos auf deutschen Straßen rollen, wird es nach übereinstimmender Ansicht von Politik, Autoindustrie und Umweltverbänden noch sehr lange dauern. VW-Vorstandsmitglied Ulrich Hackenberg etwa erklärte auf der IAA, dass der Verbrennungsmotor auch in den nächsten 20 Jahren noch die dominante Rolle spielen werde. (sti/mas/afp/dpa/rtr)