1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kardinäle bereiten Papstwahl vor

4. März 2013

Begrüßt wie Popstars: In Rom treffen die ersten Kardinäle ein, um die Wahl des neuen Papstes vorzubereiten. Bevor das Konklave losgeht, wollen sich die Purpurträger aber erstmal beschnuppern und kennenlernen.

https://p.dw.com/p/17po5
Der portugiesische Kardinal Manuel Monteiro de Castro bei der Ankunft im Vatikan (Foto: Reuters)
Vatikan Rom Konklave Kardinal Manuel Monteiro de CastroBild: Reuters

Wer wird das neue Oberhaupt der katholischen Kirche? Diese Frage beschäftigt nicht nur Millionen Gläubige in aller Welt, sondern vor allem die Kardinäle, die ihn bestimmen. Am Montag kamen viele von ihnen im Vatikan an, um sich hinter verschlossenen Türen auszutauschen und dann über den Beginn des mit Spannung erwarteten Konklaves zu entscheiden.

Korrespondenten verglichen die Ankunft der stimmberechtigten Kardinäle mit der von Popstars. Die Geistlichen wie zum Beispiel Kardinal Manuel Monteiro de Castro aus Portugal (siehe Artikelbild) und ihre Mitarbeiter mussten sich ihren Weg durch eine dichte Menge mit vielen Fernsehteams bahnen. Einige kamen einzeln an, andere in kleinen Gruppen wie die beiden deutschen Kardinäle Reinhard Marx und Walter Kasper. Vor den versammelten Journalisten wollte sich kein Kardinal äußern.

Rom: Kardinäle bereiten Konklave vor

Täglich zwei Beratungen

Die mehr als 200 Purpurträger waren nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. aufgefordert worden, im neuen Synodensaal des Vatikans zusammenzukommen. Das Kardinalskollegium berät nun bei täglich zwei Generalkongregationen. Es leitet bis zur Wahl des Papstes die katholische Kirche und entscheidet unter anderem darüber, wann das Konklave zusammentritt, das ihn wählt.

Wie viele der Treffen es bis zum Beginn des Konklaves geben wird, ist offen. Geleitet wird das Vorbereitungstreffen vom Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano. Mit einer Entscheidung über den Beginn der Papst-Wahl wird an diesem Montag nicht gerechnet. Erwartet wird ein Konklave-Beginn um den 10. März.

115 Stimmberechtigte

An der Papstwahl des Papstes werden nach dem jüngsten Stand 115 Kardinäle teilnehmen, die jünger als 80 Jahre sind. Darunter befinden sich sechs deutsche Kardinäle. Gewählt ist, wer zwei Drittel der Stimmen erhält. Gelingt das in der ersten Runde nicht, wird so lange weitergewählt, bis eine Mehrheit steht. Das kann Tage, Wochen oder Monate dauern. Der Vatikan hofft, vor Ostern den Katholiken ein neues Oberhaupt präsentieren zu können. Benedikt XVI. hatte am 11. Februar als erster Papst der Neuzeit aus Altersgründen überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Das Pontifikat des 85-jährigen Deutschen endete am Donnerstag um 20 Uhr.

Cardinals attend a meeting at the Synod Hall in the Vatican March 4, 2013 in this photo provided by Osservatore Romano. Preparations for electing Roman Catholicism's new leader begin in earnest on Monday as the College of Cardinals opens daily talks to sketch an identikit for the next pope and ponder who among them might fit it. REUTERS/Osservatore Romano (VATICAN - Tags: RELIGION) ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Die Versammlung der Kardinäle in der vatikanischen SynodenaulaBild: Reuters

Einen klaren Favoriten für die Nachfolge auf dem Stuhl Petri gibt es nicht. Unter den italienischen Kandidaten wird häufig der Mailänder Erzbischof Angelo Scola genannt. Es mehren sich aber Stimmen auch aus dem Kreis der Kardinäle, die auf einen neuen Papst aus Asien, Afrika oder Lateinamerika hindeuten. Der New Yorker Kardinal Timothy Dolan rechnet mit einem kurzen Konklave. "Wir machen es schnell", sagte der 63-Jährige der Zeitung "Corriere della Sera". Dolan gilt selbst als möglicher Kandidat für den Papststuhl.

kle/ml (dpa, rtr, epd, dapd, afp, kna)