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Karl Lehmann: "Wir sind nicht reformunfähig"

19. Dezember 2003

Kardinal im Interview mit DW-TV

https://p.dw.com/p/4SzX

"Wir sind nicht reformunfähig. Aber wir werden sicher bald sehen, dass manche Fragen in der Gesundheitspolitik, in der Rentenpolitik eben Lösungen sind für ein oder zwei Jahre."

Das sagte Kardinal Karl Lehmann in einem Interview mit DW-TV nach den Abstimmungen im Bundestag über die Reform-Kompromisse. Lehmann wies darauf hin, der Sozialstaat könne auf Dauer nur erhalten werden, "wenn wir ihn umbauen". Dabei könnte es zu Ungleichgewichten kommen, die ihm Sorgen bereiteten. "Einmal dadurch, dass es Gruppen gibt, die ihre Interessen lautstark verkünden können, und andere, die eigentlich sehr viel mehr Beachtung verdienen, etwa Familien mit mehreren Kindern, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose. Denen müssen wir unsere Stimme leihen."

Als weitere Sorge bezeichnete Lehmann im deutschen Auslandsfernsehen die Herausforderung an "künftige Generationen, denen man nicht mehr ganz so viel versprechen kann". In diesem Punkt müsse der sozialpolitische Umbau "sensibler werden".

18. Dezember 2003
249/03-NEU