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Karriere im Ausland

Monika Lohmüller24. Juli 2003

Eine internationale Karriere wird in Zeiten der Globalisierung immer interessanter. Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung informiert deutsche Führungskräfte über Tätigkeiten bei internationalen Organisationen.

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Neue Wege in die Zukunft?Bild: AP

In Italien und in den USA studiert, in Paris und Straßburg erste Berufserfahrung gesammelt, nebenbei fließend Italienisch, Englisch und Französisch gelernt. Das sind Voraussetzungen für eine internationale Karriere. Doch der Weg bis dorthin kann sehr lang sein, es sei denn, die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung - sie gehört zur Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg - wird für Informationen und Vermittlung genutzt. Seit über 30 Jahren trägt die Zentralstelle wesentlich dazu bei, dass deutsche Führungskräfte bei EU, NATO oder Weltbank an entscheidenden Stellen mitwirken. Ein neues Handbuch soll nun über Anforderungen für eine internationale Laufbahn und Bewerbungsmodalitäten informieren.

Der Job der Träume

Die ZAV informiert Interessenten über Karrieremöglichkeiten bei NATO, OECD, EU, bei der Weltbank oder den Vereinten Nationen und legt gegebenenfalls eine Bewerberdatei an. Dieser Datensatz wird dann weiterempfohlen. Beispielsweise dem Auswärtigen Amt, das sie wiederum in einen "Internationalen Stellenpool" aufnimmt und die Interessenten auf die Auswahlverfahren bei internationalen Organisationen vorbereitet.

Ob für Internationales Recht, für Wirtschaft und Handel, für Umweltschutz oder Friedenssicherung - so Helmut Westkamp von der ZAV - die Weltorganisationen seien ständig auf der Suche nach hervorragend qualifizierten und natürlich international ausgerichteten Nachwuchsführungskräften: "Die internationalen Organisationen haben zunehmend eine Ausstrahlung auf nationale Politikfelder. Von daher gibt es natürlich auch ein politisches Interesse, dass die Bundesrepublik als einer der größten Beitragszahler bei diesen Organisationen auch angemessen vertreten ist."

Das Erklimmen der Karriereleiter

Die Präsenz deutscher Führungskräfte in den rund 200 Internationalen Organisationen sei von großer politischer Bedeutung, unterstrich Westkamp. Schließlich repräsentierten die hochqualifizierten Frauen und Männer deutsche Interessen und das sei einer der Gründe, warum die Bundesregierung den Einstieg fördere. Immerhin seien derzeit ungefähr zehn Prozent der internationalen Positionen, die vergleichbar mit der höheren Laufbahn im öffentlichen Dienst sind, mit Deutschen besetzt.

Es sind meist Hochschulabsolventen, die sich auf die Karriereleiter begeben. Für sie hat die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung ein neues Handbuch angefertigt, das an Beispielen aufzeigt, wie internationale Leitungspositionen zu erreichen sind. Dabei werden die konkreten Bedingungen für eine Tätigkeit im Ausland nicht etwa von der Zentralstelle oder vom Auswärtigen Amt vorgegeben, sondern vom zukünftigen Arbeitgeber, den internationalen Organisationen. Häufig beginnt die junge Laufbahn mit einem mehrmonatigem Praktikum. Nicht selten arbeiten dann beispielsweise deutsche mit einheimischen Experten vor Ort. Ein Beispiel aus der Vergangenheit ist Bosnien-Herzgowina, wo die Aufgabe junger Politikwissenschaftler lautete, den Aufbau demokratischer Strukturen zu unterstützen.