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Kasachstan-Jahr in Deutschland

5. Februar 2009

Zum Auftakt von über 100 Veranstaltungen kam Präsident Nasarbajew auch zu politischen Gesprächen nach Berlin. Thema waren die Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen, aber auch die Menschenrechte in Kasachstan.

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Nasarbajew und Köhler würdigen bilaterale BeziehungenBild: AP

Mit einem Festkonzert in Anwesenheit der Staatspräsidenten beider Länder, Nursultan Nasarbajew und Horst Köhler, ist im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt das erste Kasachstan-Jahr in Deutschland eröffnet worden. Damit präsentiert sich Kasachstan erstmals ein ganzes Jahr lang kulturell, wirtschaftlich und politisch in Deutschland. In der gesamten Bundesrepublik sind über 100 Veranstaltungen geplant.

Köhler würdigt Kasachstans Zusammenarbeit mit Europa

Bundespräsident Köhler sagte zur Eröffnung des Kasachstan-Jahres, Deutschland vertraue darauf, dass Kasachstan nicht nur seiner internationalen Verantwortung gerecht werde, sondern auch national den Werten der OSZE, nämlich Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten, Geltung verschaffe. "Nach einer Geschichte von Kriegen und Katastrophen wissen wir: Wo Menschen ihre Regierungen in freien und fairen Wahlen bestimmen, wo Menschen unabhängig von Religion, Rasse oder Reichtum vor den Gerichten gleich sind, wo sie ihre Meinung frei äußern können, gedeihen Frieden und Wohlstand", so Köhler.

Er bewertete es positiv, dass Präsident Nasarbajew die Zusammenarbeit mit Europa suche. Wie sehr Europa und Zentralasien politisch aneinandergerückt seien, zeige sich auch daran, dass Kasachstan 2010 den Vorsitz der OSZE übernehmen werde. Damit stehe zum ersten Mal ein Land aus Zentralasien an der Spitze der OSZE. Diese Entscheidung war unter anderem wegen der Menschenrechtslage in Kasachstan lange Zeit umstritten.

Berlin und Astana wollen Wirtschaftbeziehungen ausbauen

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach auf einer gemeinsamen Pressekonferenz ebenfalls die Religionsfreiheit, die Einhaltung von Demokratie und Menschenrechten sowie die Einführung eines Mehrparteiensystems an. In diesen Punkten könnte sich die kasachische Gesellschaft "noch mehr öffnen", sagte sie nach einem Treffen mit Nasarbajew im Berliner Kanzleramt. Gleichzeitig lobte sie die bereits eingeleiteten Reformen. "Ich glaube, dass die umfassende Reform-Agenda unbedingt fortgesetzt werden sollte", ermutigte sie Nasarbajew. Offenheit tue Kasachstan gut, so die Kanzlerin.

Einig waren sich Merkel und Nasarbajew darin, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern ausgebaut werden sollten. Deutschland könne vom "Reichtum an Rohstoffen" profitieren, Kasachstan von deutscher Technologie, unter anderem bei erneuerbaren Energien. Nasarbajew zufolge umfasst der Handelsaustausch zwischen beiden Ländern rund sechs Milliarden Euro. Die Arbeit von 540 deutsch-kasachischen Gemeinschaftsunternehmen bewertete er positiv. Nasarbajew und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hatten zuvor ein gemeinsames Wirtschaftsforum eröffnet. (mo)