1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Katar steigt bei VW und Porsche ein

14. August 2009

Mit seinem Einstieg bei Volkswagen und Porsche wird Katar zum drittgrößten VW-Aktionär. Katar übernimmt zehn Prozent der Stammaktien aus dem Bestand der Eigentümerfamilien.

https://p.dw.com/p/JBYc
Logos Porsche und VW (Foto: AP)
Es ist offiziell: das Emirat Katar ist bei Porsche und VW eingestiegenBild: dpa - Bildfunk

Nach dem Fusionsbeschluss von Volkswagen und Porsche ist nun auch der Einstieg des Emirats Katar bei dem Autokonzern unter Dach und Fach. Die staatliche Investmentgesellschaft Qatar Holding LLC erwirbt zehn Prozent der Stammaktien der Holding-Gesellschaft Porsche SE aus dem Besitz der Familiengesellschafter, wie Porsche am Freitag (14.08.2009) in Stuttgart mitteilte. Die Familien Porsche und Piëch, die bisher ausschließlich die Stammaktien der Porsche SE gehalten haben, hätten sich mit dem Emirat darauf verständigt.

Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche sagte zu dem Einstieg von Katar: "Das fällt mir nicht schwer, der Familie fällt es nicht schwer." Es sei eine "gute Entscheidung". Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass Katar den Großteil der Optionen auf Volkswagen-Aktien übernimmt, die Porsche zuletzt so große Schwierigkeiten bereiteten. Wie viele VW-Aktien die Qatar Holding kaufen kann, teilte Porsche nicht mit. Mit der Transaktion werde die Porsche Holding SE liquide Mittel von über einer Milliarde Euro erhalten, hieß es.

Katar gibt Kredit von 265 Millionen Euro

Das Emirat Katar wird durch die Übernahme der VW-Optionen, die derzeit noch von der Porsche Holding SE gehalten werden, der dritte VW-Großaktionär neben den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch und dem Land Niedersachsen. Das Land hält etwas mehr als 20 Prozent der VW-Aktien. Außerdem erhält Porsche von Katar einen Kredit über bis zu 265 Millionen Euro als Teil eines von 16 Banken bereitgestellten Konsortialkredits. Ursprünglich hatte sich Porsche bei Katar um einen Kredit über 750 Millionen Euro bemüht.

Fest steht, dass die Familien Porsche und Piëch im neuen VW-Konzern weniger zu sagen haben werden: Ihr Anteil der Stimmrechte fällt auf nur noch 35 bis 39 Prozent, möglicherweise noch niedriger, wie VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch erläuterte. Bislang hält die Porsche SE noch über 50 Prozent der VW-Aktien. Die genauen Kapitalanteile an dem bis zum Jahr 2011 fusionierten Unternehmen würden im Zuge der Verschmelzung noch von einem Prüfer ermittelt, sagte Pötsch weiter. (nem/gri/dpa/afp/ap)