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Trumps erneute Kehrtwende

13. April 2017

"Sie sind keine Währungsmanipulatoren." Mit diesen Worten wirft US-Präsident Trump seine bisherige Haltung gegenüber China über Bord. Hintergrund: der Umgang mit dem Atom-Programm Nordkoreas.

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IMF Scheine chinesisches Yuan
Bild: picture alliance/dpa

Während seines Wahlkampfs hatte Trump China fortwährend beschuldigt, die eigene Währung künstlich niedrig zu halten, um seine Waren zu verbilligen und der US-Industrie zu schaden. Noch Ende Februar hatte Trump gegenüber Reuters die Chinesen als "Großmeister der Währungsmanipulation" bezeichnet. Jetzt sagte der US-Präsident dem "Wall Street Journal", China verzichte seit einigen Monaten darauf, sich über die Bewertung der Landeswährung Yuan einen Vorteil zu verschaffen.

Vor seinem Amtsantritt hatte Trump noch angekündigt, China bereits an seinem ersten Tag als Präsident als Währungsmanipulator einzustufen. Das tat er nicht. Ein solcher Schritt hätte potenziell zu Sanktionen der USA und einer entsprechenden chinesischen Reaktion - also einem Handelskrieg - führen können. Trump hatte mit einem Strafzoll von 45 Prozent auf chinesische Waren gedroht.

USA Donald Trump und Xi Jinping
Trump und Xi in FloridaBild: picture alliance/AP Images/A. Brandon

Währungsfragen und Nord-Korea

In dem Zeitungsinterview jetzt sagte der Präsident auch, die Einstufung von China als Währungsmanipulator könne das gemeinsame Vorgehen beider Länder gegen das nordkoreanische Atomwaffenprogramm gefährden. Bei seinem Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping unlängst in Florida habe er mit im darüber gesprochen.

Er habe Xi gesagt, dass er zu Konzessionen bei einem Handelsabkommen mit Peking bereit sei, wenn China dafür das Problem mit Nordkorea lösen helfe. Dieses Ziel sei es wert, "einen nicht so guten Handelsdeal zu haben wie ich ihn normalerweise abschließen könnte", sagte Trump.

Nordkorea Straßenszene aus Pjöngjang Vorbereitungen für die Parade
Übung für Militärparade in PjöngjangBild: Reuters/D. Sagolj

Lob für China

In Washington lobte der US-Präsident China jetzt dafür, Schiffe mit Kohlelieferungen aus Nordkorea zurückgeschickt und damit eine Einnahmequelle von Nordkorea gestoppt zu haben. Dies sei ein "großer Schritt". Aber Trump drohte auch erneut, das Nordkorea-Problem notfalls im Alleingang lösen zu wollen.

Noch für diesen Monat wird ein Bericht des US-Finanzministeriums zur chinesischen Währungspolitik erwartet, dem Trump mit seinen jetzigen Äußerungen vorgriff. Nach Angaben von Analysten hat China seine Währung schon seit Jahren nicht mehr manipuliert. Der Fokus der chinesischen Zentralbank lag demnach in den vergangenen Jahren vielmehr darauf, eine weitere Abschwächung des Yuan zu verhindern.

ar/ul (rtr, dpa, afp)