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Kein Telefonat unter Freunden

7. März 2014

Es sind lange Telefongespräche, die der russische Präsident Putin in den Tagen der Ukraine-Krise zu führen hat. Am Donnerstag noch mit Bundeskanzlerin Merkel, nun war US-Präsident Obama am anderen Ende der Leitung.

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Obama bei seinem ersten Telefonat mit Putin im Oval Office
Bild: picture-alliance/dpa

Dass die Herren in ihrem Telefonat allzuviele Freundlichkeiten ausgetauscht haben, ist nicht anzunehmen. Es war das zweite Telefongespräch zwischen den beiden mächtigsten Männern innerhalb der letzten Tage. US-Präsident Barack Obama hat nach Angaben des Weißen Hauses den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Rückzug seiner Truppen in die Kasernen auf der Krim aufgefordert. Auch müsse er internationale Beobachter auf die Krim lassen und direkten Gesprächen mit ukrainischen Offiziellen zustimmen. "Präsident Obama habe betont, dass es einen Weg gebe, die Situation diplomatisch zu lösen", so das Weiße Haus.

Der russische Militäreinsatz auf der Krim habe die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine verletzt, so Obama. das habe die US-Regierung dazu bewogen, sich in der Frage erster Sanktionen gegen Russland mit den europäischen Partnern abzustimmen.

Der Kreml sieht Dinge anders

Dass der Kreml nach dem etwa einstündigen Telefonat die Schwerpunkte des Gesprächs anders beschrieb, war keine große Überraschung. Putin mahnte nach Angaben des Kreml, dass das Verhältnis zwischen Moskau und Washington nicht unter dem Ukraine-Konflikt leiden solle. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA seien "von höchster Bedeutung für die weltweite Stabilität und Sicherheit" und dürften angesichts des Konflikts in der Ukraine nicht aufs Spiel gesetzt werden, hieß es in der Erklärung Moskaus.

Auch an anderer Stelle haben die USA Russland aufgefordert, die Arbeit internationaler Beobachter in der Ukraine zu unterstützen. Moskau müsse die Einreise von Experten der UN und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) "in der ganzen Ukraine und auch auf der Krim" ermöglichen, sagte Washingtons Botschafterin bei den Vereintan Nationen, Samantha Power. Russland müsse seine Autorität einsetzen, "um den Zugang und die Sicherheit" der Beobachter zu gewährleisten.

Putin kämpft um Einfluss

Tschurkin: Das waren keine Russen

Einer Grupe von Beobachtern der OSZE war zuvor der Zugang zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim verwehrt worden. Nach Informationen aus westlichen Diplomatenkreisen wurden sie von zwei Gruppen bewaffneter Kämpfer aufgehalten. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin wies in New York Berichte zurück, wonach der UN-Sondergesandte Robert Serry von russischen Soldaten bedrängt worden sei. Serry hatte die Krim nach dem Vorfall wieder verlassen.

ml/se (dpa,rtr,ap)