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Keine größeren Schäden durch heftige Erdbeben vor Sumatra

12. April 2012

Zwei schwere Erdbeben vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra haben entgegen ersten Befürchtungen keine größeren Schäden verursacht. Dennoch wurden Erinnerungen an 2004 wach.

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Karte des Bebens vor Sumatra (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Berichte über Todesopfer oder größere Zerstörungen liegen bislang nicht vor. Warnungen vor einer möglichen Tsunami-Flutwelle im Indischen Ozean wurden nach wenigen Stunden wieder aufgehoben. Es gab nur Wellen mit einer Höhe von 60 bis 80 Zentimeter. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono sagte: "Wir danken Gott."

Entspannung nach Tsunami-Warnungen

Die beiden Beben hatten nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 8,6 und 8,2. Sie ereigneten sich am Mittwochmittag Ortszeit etwa 430 Kilometer vor der Westküste Sumatras in 33 Kilometer Tiefe. In der indonesischen Provinz Aceh lösten die Erdstöße Panik aus, denn sie weckten Erinnerungen an die Tsunami-Katastrophe von Ende 2004. Zu Fuß, auf Mopeds, mit Autos und Kleinlastern flohen die Menschen von der Küste in höher gelegene Gebiete.

Evakuierungen in Thailand

Das Beben war auch in Singapur, Thailand, Malaysia und Indien zu spüren. In Thailand ordnete der Katastrophenschutz die Evakuierung von sechs Provinzen entlang der Westküste des Landes an. Darunter waren die bei Touristen beliebten Gegenden Phuket, Krabi und Phang-Nga.

Im Dezember 2004 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,1 eine gigantische Flutwelle ausgelöst. Rund um den Indischen Ozean kamen etwa 230.000 Menschen ums Leben, etwa die Hälfte von ihnen in Aceh. Nach Angaben von Wissenschaftlern ist ein Tsunami nach den jetzigen Beben ausgeblieben, da die Erdplatten sich diesmal waagrecht bewegten. "Wenn sich der Meeresboden nur horizontal bewegt, werden deutlich weniger Wassermassen in Bewegung gesetzt", erläuterte Rainer Kind vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Bei der Katastrophe von 2004 hatten sich die Erdplatten senkrecht bewegt.

Nachbeben zu erwarten

In der sogenannten Sumatra-Subduktionszone schiebt sich die Australische Erdplatte mit einer Geschwindigkeit von etwa sechs Zentimetern pro Jahr unter die Sunda-Platte. Dadurch treten dort immer wieder sehr starke Erdbeben auf. In den kommenden Monaten sei mit weiteren Nachbeben zu rechnen, teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover mit.

Das mit deutscher Hilfe entwickelte Tsunami-Frühwarnsystem vor der Küste Sumatras hat nach Angaben deutscher Seismologen "optimal funktioniert". Schon vier Minuten nach dem Beben sei die Warnung herausgegangen.

wl/wa (dpa, dapd, afp, rtr)