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Keine Kinder mehr in der "Matsch-Kunst"

16. Februar 2005
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Für Besucher des Schlamm-Kunstwerks von Santiago Sierra in der Kestnergesellschaft in Hannover gelten von sofort an strenge Verhaltensregeln: Weil Kinder die Installation "Haus im Schlamm" mit etwa 120 Tonnen Matsche als Spielplatz missbraucht und darin "rumgemantscht" hatten, dürfen Kinder die Ausstellung nicht mehr betreten. Außerdem dürfe jeweils nur ein Besucher auf dem Schlamm herumlaufen, sagte eine Sprecherin der Kestnergesellschaft am Dienstag in Hannover.

Die spielenden Kinder hätten das Schlammwerk beschädigt, sagte die Sprecherin. Die Wände, die von Schlammspritzern "verdreckt" waren, seien gereinigt und neu gestrichen worden. "Sierra war nicht sehr begeistert." In die Ausstellung des international gefragten Künstlers, die am vergangenen Freitag eröffnet worden war, kamen bislang rund 1300 Besucher.

Das Schlamm-Kunstwerk soll an die Entstehung des Maschsees erinnern. Er war in den 1930er Jahren von Arbeitslosen für einen Hungerlohn ausgehoben worden. Damit will der Spanier Sierra die Ausbeutung von Menschen und den Einsatz von Arbeit als Herrschaftsinstrument thematisieren. Die Ausstellung soll nach dem Willen des Künstlers zwar betreten, aber ansonsten nicht berührt werden. Besucher können ihre Fußspuren dann auf einem Teppich hinterlassen. Die Installation ist bis zum 10. April zu sehen.