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Keine Kreuzfahrtriesen am Markusplatz

9. August 2014

Den Markusplatz vom Kreuzfahrtdeck zu sehen - das war bislang ein attraktiver Programmpunkt für Passagiere. Doch zukünftig benötigen sie dafür möglicherweise ein Fernglas.

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Kreuzfahrtschiff Costa Fascinosa vor Venedigs Silhouette (Foto: picture alliance/Photoshot)
Bild: picture alliance/Photoshot

Riesige Kreuzfahrtschiffe sollen in Venedig zukünftig nicht mehr dicht am zentralen Markusplatz vorbei und dann durch den Giudecca-Kanal zu den Anlegestellen fahren dürfen. Dieses Verbot beschloss ein interministerieller Ausschuss in Rom, wie Verkehrsminister Maurizio Lupi mitteilte. Dieser Schritt bekräftige eine Verordnung, wonach ab November 2014 kein Schiff von mehr als 96.000 Tonnen dem Zentrum der Lagunenstadt nahe kommen darf. Derzeit fahren die Kreuzschiffe bis zu 300 Meter an Venedigs Hauptsehenswürdigkeit, den Markusplatz, heran.

Einwohner Venedigs und Umweltgruppen warnen schon seit langem vor den Risiken durch die großen Touristenschiffe, die das äußerst fragile Ökosystem der Lagunenstadt bedrohen. Die Minister in Rom beauftragten ein Gutachten des nahen Contorta-Sant'Angelo-Kanals. Er könnte eine alternative Route zu den Kreuzfahrt-Anlegestellen sein. Doch für die Umweltaktivisten wäre dies die schlechteste Lösung, sie wollen die großen Schiffe ganz aus der Lagune Venedigs verbannen.

Demonstrant mit Plakat "No Grandi Navi" (Foto: picture alliance/Photoshot)
Schon 2012 protestierten Umweltschützer gegen die KreuzfahrtschiffeBild: picture alliance/Photoshot

Umweltminister Gianluca Galletti sagte: "Unser Ziel ist es, die Umwelt zu schützen, ohne Einbußen für die Wirtschaft." Verkehrsminister Lupi erklärte, Italien wolle die Änderungen zusammen mit den Kreuzfahrt-Reedereien erzielen, man wolle diese Unternehmen aber auch nicht entmutigen, weiterhin in Italien zu investieren. Sie seien ein "wichtiger Wirtschaftszweig".

Erst im Juli richteten mehr als 60 Prominente eine Petition an Ministerpräsident Matteo Renzi, damit er sich für die Verbannung der großen Kreuzfahrtschiffe einsetze. Zu den Unterzeichnern gehörten die US-Schauspieler Michael Douglas und Jane Fonda, der britische Stararchitekt Sir Norman Foster und der Stardesigner Calvin Klein.

fab/ml (ape,rtre,dpa)