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Keine Tore in Camp Nou

28. April 2009

In einem Spiel, das lange Zeit nicht hielt, was die Namen der beteiligten Vereine versprachen, trennten sich Barcelona und Chelsea torlos 0:0.

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Laufduell Barcelona gegen Chelsea (Foto: dpa)
Viele Zweikämpfe, wenig TorchancenBild: picture-alliance / dpa

Alles was der FC Bayern München bei seinem Auftritt im Champions-League-Viertelfinale vermissen ließ, machte der FC Chelsea am Dienstag (28.04.2009) besser. Die Engländer standen im Halbfinal-Hinspiel beim FC Barcelona tief und kompakt und erlaubten der derzeit wohl besten Mannschaft Europas kaum Torchancen. In der ersten Halbzeit erarbeitete sich Barcelona ein Übergewicht, doch mehrmals scheiterten Lionel Messi und Thierry Henry im Stadion Camp Nou an der vielbeinigen Abwehr, weil sie versuchten, den Ball über die Torlinie zu dribbeln statt mit Direktschüssen den Abschluss zu suchen.

Die beste Torchance im ersten Durchgang hatte daher der FC Chelsea: Nach einem katastrophalen Rückpass von Rafael Marquez tauchte Didier Drogba alleine vor Torwart Victor Valdes auf, schoss den Keeper zunächst nur an und brachte auch den Abpraller nicht im Tor unter. Chelseas Michael Ballack fiel nur durch ein grobes Foul gegen Henry auf, für das er vom deutschen Referee Wolfgang Stark eine gelbe Karte erhielt.

Angriffspulver noch nicht verschossen

Didier Drogba gegen Gerard Pique (Foto: dpa)
Didier Drogba (li.) hatte die beste Chance für ChelseaBild: picture-alliance / dpa

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten zunächst die Mannschaftsärzte des FC Barcelona am meisten zu tun: Nach einem unglücklichen Zusammenprall blieb Henry bewusstlos liegen, konnte aber weiterspielen. Marquez verletzte sich ohne Einwirkung des Gegners am Knie und wurde ausgewechselt. Erst nach 65 Minuten nahm Barcelona Fahrt auf. Samuel Eto'o vergab die dickste Chance, als er nach tollem Sololauf nur an Chelseas Keeper Petr Cech scheiterte.

Aufregung dann in der 74. Minute: José Bosingwa zog Henry leicht an der Schulter und brachte ihn im Strafraum zu Fall, doch Starks Pfeife blieb stumm. Und damit war das letzte Angriffspulver des Abends noch nicht verschossen. Das eingewechselte Offensivtalent, Bojan Krkic, vergab in der 90. Minute eine gute Kopfballchance. Zwei Minuten später verpasste Aliaksandr Hleb mit einer Doppelchance die Entscheidung.

"Barca war sehr gut. Wir haben es nicht geschafft, uns Chancen herauszuspielen", sagte Chelseas Trainer Guus Hiddink nach dem Spiel, in dem vom zuletzt überragenden Lionel Messi so gut wie nichts zu sehen gewesen war. "Wir sind viel gelaufen in der Defensive", so Hiddink weiter. "Das ist gegen Messi das beste Rezept." Die Chancen seiner Mannschaft, das Finale zu erreichen, gab Hiddink trotz des Unentschiedens in der Fremde weiterhin nur mit 50:50 an.

Dennoch geht der FC Chelsea als leichter Favorit ins Rückspiel am kommenden Mittwoch. Zu Hause sind die Londoner in dieser Champions League-Saison noch ungeschlagen. Allerdings müssen sie offensiv deutlich mehr zeigen als im Hinspiel.

Inselduell im zweiten Halbfinale

In der zweiten Halbfinal-Partie empfängt am Mittwochabend in einem rein englischen Duell Titelverteidiger Manchester United den FC Arsenal. Die beiden Trainer kennen sich sehr gut: Seit 13 Jahren versuchen Arsenal-Coach Arsène Wenger und ManU-Trainer Alex Ferguson sich gegenseitig zu übertrumpfen. Die Bilanz ist vor dem ersten Duell der beiden Klubs im Europapokal fast ausgeglichen. Wenger konnte 14 Siege verbuchen, Ferguson gewann 13 der insgesamt 37 Begegnungen.

Die Entscheidung, wer das Finale in Rom am 27. Mai erreicht, fällt in der nächsten Woche. Dann finden die Halbfinal-Rückspiele statt. Am Dienstag spielt Arsenal im eigenen Stadion gegen Manchester und tags darauf hat Chelsea Barcelona zu Gast.

Autor: Andreas Ziemons
Redaktion: Benjamin Wüst