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Kennedy-Tochter wird US-Botschafterin

17. Oktober 2013

Mit Caroline Kennedy tritt erneut ein Mitglied des legendären Clans ins Rampenlicht. Als US-Botschafterin in Tokio will die Tochter des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy einen Wunsch ihres Vaters erfüllen.

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Caroline Kennedy, neue US-Botschafterin in Japan
Bild: Mandel Ngan/AFP/Getty Images

Anders als beim Streit über den Staatshaushalt waren sich Republikaner und Demokraten bei der Ernennung von Caroline Kennedy zur künftigen Botschafterin der USA in Japan einig: Die Tochter des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy wurde vom US-Senat einstimmig bestätigt.

Doch Caroline Kennedy wurde nicht nur wegen ihres berühmten Vaters zur US-Botschafterin ernannt. Die 55-jährige Juristin und Buchautorin hat sich schon früh für US-Präsident Barack Obama engagiert und in den USA ist es durchaus üblich, hochrangige Persönlichkeiten und verdiente Unterstützer später durch diplomatische Posten zu belohnen.

Caroline Kennedy und Barack Obama (Foto: Emmanuel Dunand/AFP/Getty Images)
Caroline Kennedy gilt als enge Vertraute von US-Präsident ObamaBild: Emmanuel Dunand/AFP/Getty Images

Eine Obama-Unterstützerin

Gemeinsam mit ihrem 2009 verstorbenen Onkel Edward "Ted" Kennedy, dem jüngsten Bruder ihres Vaters, unterstützte Caroline den damaligen Senator Barack Obama bei seiner Kampagne vor der Präsidentschaftswahl 2009.

Darüber hinaus gilt Caroline Kennedy in politischen Fragen als qualifiziert: Sie ist Präsidentin der John F. Kennedy Library Foundation und Vorsitzende eines Beratungskomitees am Politik-Institut der Harvard-Universität. Lange galt sie als aussichtsreiche Kandidatin für die Nachfolge von Hillary Clinton als Senatorin des Bundesstaates New York, zog ihre Kandidatur dann jedoch wieder zurück.

Starkes Signal an Japan

Nach Ansicht von Beobachtern ist die Vergabe des Botschaftersitzes in Tokio an Caroline Kennedy auch als starkes Signal an Japan zu verstehen: Präsident Obama entsendet zu dem besonders wichtigen Verbündeten der USA eine seiner engsten Vertrauten, die zudem ein führendes Mitglied des politisch einflussreichen Kennedy-Clans ist.

Caroline Kennedys Ernennung erfolgt in einem bedeutsamen historischen Kontext: In diesem Jahr gedenkt Amerika des 50. Jahrestages der Ermordung ihres Vaters John F. Kennedy. "Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst, die Ideale hochzuhalten, für die mein Vater stand: von ganzem Herzen dem Staat dienen sowie für ein gerechteres Amerika und eine friedlichere Welt eintreten", hatte Caroline Kennedy im September vor dem Nominierungsausschuss des Senats gesagt.

Ihr Vater, der im Zweiten Weltkrieg noch gegen Japan kämpfte, habe immer gehofft, als erster amtierender Präsident zu einem Staatsbesuch in das Land reisen zu können. Durch das Attentat vom 22. November 1963 sei ihm dieser Wunsch verwehrt geblieben.

Lange Tradition

Caroline Kennedy setzt die lange politische Tradition ihrer Familie fort. Auch ihre beiden Onkel Edward und Robert Kennedy spielten in der demokratischen Partei eine wichtige Rolle.

Caroline Kennedy mit Vater John F. Kennedy und Mutter Jacaqueline. (Foto: AP Photo)
Caroline Kennedy mit ihren Eltern (1960)Bild: picture alliance/AP Images

Sie ist das einzige noch lebende Kind von John F. Kennedy und seiner Frau Jacqueline. Sie hatte zwei Brüder: Patrick starb 1963 zwei Tage nach seiner Geburt, John F. junior kam 1999 im Alter von 38 Jahren bei einem Flugzeugunglück ums Leben.

Ihre traumatischen Erlebnisse rund um die Ermordung ihres Vaters, die sie als fast sechs Jahre altes Mädchen miterlebte, und den anschließend einsetzenden Presserummel hat Caroline Kennedy 1995 in dem Buch "Das Recht auf Privatsphäre" verarbeitet.

mak/det (rtr, dpa)