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Kerbela wieder irakisch

29. Oktober 2007

Im Irak hat die US-Armee eine weitere Provinz an die irakische Regierung übergeben. Als Zeichen für eine bessere Sicherheitslage kann dies wohl kaum dienen: Bei Selbstmordanschlägen starben allein am Montag 30 Iraker.

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Irakisches Militärfahrzeug in Kerbela (August 2007, Quelle: AP)
Demnächst häufiger zu sehen: irakische Militärfahrzeuge in KerbelaBild: AP

Die US-Armee hat die Kontrolle der schiitisch domininierten Provinz Kerbela an die irakische Regierung übertragen. An der feierlichen Übergabe-Zeremonie am Montag (29.10.2007) im Stadion von Kerbela nahm auch der irakische Regierungschef Nuri el Maliki teil. Sein Land habe sich viel Zeit gelassen, eigene Sicherheitskräfte aufzubauen, sagte Maliki der BBC zufolge. Dieses Jahr sei jedoch das Jahr der irakischen Sicherheit, während im nächsten Jahr der Wiederaufbau des Landes im Fokus stehe, so der irakische Regierungschef.

US-Soldaten in der Region Kerbela (27.10.2007, Quelle: AP)
Ab jetzt nicht mehr da: US-Soldaten in der Region KerbelaBild: AP

Die Provinz Kerbela im Zentralirak ist die achte von insgesamt 18 irakischen Provinzen, deren Kontrolle örtliche Sicherheitskräfte seit Mitte 2006 von der US-Armee wieder übernommen haben. Die Region im Süden von Bagdad gilt als vergleichsweise friedlich. Die Stadt Kerbela gehört zusammen mit dem Wallfahrtsort Nadschaf zu den wichtigsten heiligen Stätten der Schiiten.

30 Opfer bei Selbstmordanschlag

Die Sicherheitslage im Norden von Bagdag ist dagegen weiter angespannt: In der Stadt Bakuba sind bei einem Selbstmordanschlag mindestens 30 Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden. Der Selbstmordattentäter hatte sich auf einem Fahrrad vor einem Polizeicamp nordöstlich von Bagdad in die Luft gesprengt, wie die Polizei mitteilte. Die Rekruten hatten am Eingang des Camps darauf gewartet, zum täglichen Training eingelassen zu werden, als sich der Attentäter unter sie mischte und den Sprengsatz zündete.

Bakuba liegt etwa 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad. In der Region hatten sich in den vergangenen Monaten hunderte Menschen den amerikanischen und irakischen Truppen angeschlossen, um gegen die Terrororganisation Al Kaida im Irak zu kämpfen. Die Terrororganisation hat bereits in der Vergangenheit häufig Anschläge auf Rekruten von Polizei und Streitkräften verübt. In der Region sind sowohl Al-Kaida-Kämpfer und andere sunnitische Extremistengruppen als auch schiitische Milizen aktiv. Erst im vergangenen Monat war der Polizeichef der Stadt bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Das US-Militär hat in diesem Jahr eine größere Offensive gegen Al-Kaida-Kämpfer in Bakuba gestartet.

Angriffe auf Basra

Bei einem Autobombenanschlag in Tikrit, 170 Kilometer nördlich von Bagdad, starben vier weitere Menschen, 16 wurden verletzt. Die Bombe explodierte in einem Fahrzeug, das in der Nähe einer Bäckerei geparkt war. Im Südirak wurde nach Medienberichten der britische Stützpunkt auf dem internationalen Flughafen von Basra mit Raketenwerfern angegriffen. Dies teilte ein Sprecher der britischen Streitkräfte im Irak mit. (mg)