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Die Multikulti-Elf

Andre Leslie14. Juni 2012

Was als Universitätsprojekt anfing, wird zur echten Erfolgsgeschichte: Der Fußballklub "Cologne Internationals" besteht aus Spielern aus 15 Nationen, und die haben einen etwas anderen Blick auf das EM-Turnier.

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"Cologne Internationals" Spieler beim Training in Köln. (Foto: André Leslie)
Bild: DW/Andre Leslie

Es ist ein sonniger Sonntagnachmittag im Kölner Grüngürtel, ein Stadtpark mitten in der Domstadt am Rhein. Zwei Mannschaften spielen auf einem kleinen Bolzplatz, die eine hauptsächlich in weiß, die andere ziemlich bunt gemischt. Nichts besonderes könnte man meinen.

Aber die "Cologne Internationals" sind eine einmalige Mannschaft, denn hier stehen Spieler aus mehr als 15 Ländern auf dem Platz : aus Europa, dem nahen Osten und Afrika. Ben Chardey ist einer der Mitbegründer der Internationals. "Unser erstes Ziel mit dieser Mannschaft ist, die ausländischen Studenten hier in Köln näher zusammen zu bringen," sagt der Stürmer aus Togo. Die Spieler haben über den Verein eine Art soziales Netzwerke aufgebaut, sagt der 28-Jährige.

"Cologne Internationals" Spieler im Kölner Grüngürtel (Foto: André Leslie)
Training im Kölner Grüngürtel und alle möglichen Trikots sind am StartBild: DW

Die EM ist das Thema

Seit ihrer Gründung vor zwei Jahren, hat sich diese Multikulti-Mannschaft rasant entwickelt. Die Mitgliedszahlen steigen von Jahr zu Jahr und die Mannschaft spielt jetzt in der Kölner Uni-Liga. Letzte Saison haben die Internationals dort sogar den zweiten Platz geschafft. Diese Saison läuft es nicht so rund: Mit einem Unentschieden und einer Niederlage sind sie in die Saison gestartet.

Beim Training sind die Spieler aus Europa kaum zu übersehen, verschiedene Nationaltrikots flitzen über den Platz. In der Halbzeitpause ist die Europameisterschaft in Polen und die Ukraine natürlich das große Thema. Organisator Ben Chardey zögert noch mit seinem Tipp, wer am Ende des Turniers Europameister wird. "Ich kann nur sagen, im Halbfinale werden Deutschland, Frankreich, Spanien und entweder Italien oder Portugal stehen." Diese Länder seien mit Abstand die besten vier Mannschaften im Turnier.

"Cologne Internationals" Mitbegründer Ben Chardey (Foto: André Leslie)
"Cologne Internationals" Mitbegründer Ben Chardey will sich auf einem EM-Sieger nicht festlegenBild: DW

"Alles ist drin"

Internationals-Spieler Nelson Perero Pinto aus Portugal erwartet dagegen nicht viel von der portugiesischen Nationalauswahl. "Ich denke, dass die Chemie innerhalb der Mannschaft nicht besonders gut ist und das Christiano Ronaldo zu oft im Vordergrund steht." Das bringe den Kader durcheinander, meint Pinto, der mit einem vorzeitigen Ausscheiden Portugals rechnet.

Tom Ford aus England ist da etwas optimistischer für seine Landsleute. "Ich denke wir überstehen die Gruppenphase," sagt der 25-Jährige, für den England weiter Mitfavorit ist. Alan Boksic ist geborener Kroate und glaubt, dass seine Nationalelf es sogar ins Finale schaffen kann. "Wenn die Vorrunde überstanden ist, dann ist alles drin." Der weitere Turnierverlauf wird zeigen, wer von den "Cologne Internationals" Recht behalten wird. Bis dahin heißt es: Farbe zeigen und weiterkicken.