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Studieren in Kiel

17. März 2009

Mit dem Schiff raus aufs Meer und Forschung direkt vor der Tür: Vor allem im Bereich der Meereswissenschaften hat die Uni Kiel international einen Namen. Studierende aus aller Welt zieht es deshalb in den hohen Norden.

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Segelschiffe der Universität Kiel (Foto: Horst Brix / Uni Kiel)
Nach der Vorlesung aufs Meer: Leinen los und Segel setzen!Bild: Horst Brix / Uni Kiel

Auf den ersten Blick ist Kiel keine "richtige" Studentenstadt. Selbst direkt an der Uni fehlen die sonst so typischen Studentencafés, die Copy-Shops und Imbissbuden. Direkt am Westring, einer vierspurigen Straße, liegt die Christian-Albrechts-Universität, die die größte Hochschule in Kiel und in Schleswig-Holstein ist. Im Wintersemester 2008/2009 sind hier mehr als zwei Drittel der insgesamt etwa 27.000 Kieler Studierenden eingeschrieben. Der Campus der Uni mit seinem betonierten Platz, um den sich die Gebäude reihen, versprüht zwar den Charme der 1970er-Jahre, aber immerhin liegt alles nah beieinander.

Universität: Praxis im Bio-Studium

140 Studiengänge gibt es an der Christian-Albrechts-Universität: Von Agrarwissenschaft bis Theologie reicht das Spektrum, aber besonders bekannt ist Kiel für seine Meeresforschung. Am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Uni können Studierende zum Beispiel ihren Master of Oceanography machen.

"Kiel ist natürlich was ganz Besonderes, weil man direkt am Wasser ist", sagt Andrea, die am IFM Geomar, wie das Institut auch heißt, ihren Master gemacht hat. Besonders hat ihr dabei die praktische Arbeit gefallen. Ihren Bachelor hat die 26-jährige Biologin in den USA gemacht: "Das hatten wir nie in den USA, dort bin ich nie mit einem Schiff raus gefahren, ich konnte nie praktische Arbeit machen."

Universitäts-Hochhaus am Christian-Albrechts-Platz (Foto: Jürgen Haacks / Uni Kiel)
International anerkannt: Die Christian-Albrechts-UniversitätBild: Jürgen Haacks / Uni Kiel

Direkt hinter dem Institutsgebäude hat das IFM Geomar seine eigene Pier, und hier liegen auch die Schiffe für Forschungsfahrten. Auch international hat das Institut einen Namen: Alles, was mit Meer zu tun hat - vom Ozeanboden bis zur Atmosphäre - wird hier studiert. Und gesprochen wird in den meisten Seminaren Englisch. Tim, ein Biologiestudent aus Hamburg, hat sich bewusst für Kiel entschieden, denn er schätzt es sehr, dass hier die Seminare kleiner sind als an anderen Unis.

Fachhochschule: Mensa mit schönem Blick

Die Brasilianerin Fabiana ist eine der 5400 Studierenden, die im Wintersemester 2008/2009 an der Fachhochschule eingeschrieben sind. Sie ist aus Rio de Janeiro nach Kiel gekommen und studiert Schiffbau. Jeden Tag fährt sie mit der Fähre zur Vorlesung - denn die FH liegt auf der Ostseite der "Kieler Förde". Hier ist der Campus direkt in ein Wohnviertel integriert, und alle Gebäude sind gut in fünf Minuten zu Fuß zu erreichen. Ein Gang in die Mensa lohnt sich besonders, schon allein wegen der Aussicht: Hier hat man beim Mittagessen einen schönen Blick auf die Schwentine, einem der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins, der in die Kieler Förde mündet.

Kunsthochschule: Im Dreiklang studieren

Klein, aber fein ist das Studium an der Muthesius-Kunsthochschule, an der im Wintersemester 2008/2009 etwa 540 Studierende eingeschrieben sind. Die Studierenden lernen hier Fächer übergreifend gemeinsam mit Kommilitonen anderer Fachrichtungen, wie es treffend auf der Homepage der Kunsthochschule formuliert ist: "Hier studieren Sie im Dreiklang von Kunst, Raumstrategien und Design." Und auch hier gilt: Egal ob 500, 5000 oder 20.000 Studierende, die Hochschulen in Kiel wirken überschaubar, und der Umgang miteinander ist persönlich.

Autorin: Janine Albrecht
Redaktion: Study in Germany