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Kirchen setzen auf Solidarität und Optimismus

24. Dezember 2009

In ihren Weihnachtsbotschaften haben die beiden großen Kirchen zu Lebensmut trotz aller weltweiten Probleme aufgerufen. Die Spitzen der katholischen und evangelischen Kirchen warben für Solidarität und Mitmenschlichkeit.

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Ansicht der Spitze des Deutschen Doms in Berlin bei Nacht, im Vordergrund Sterne auf Weihnachtsmarktzelten (Foto: AP)
In den Kirchen Deutschlands wird die Weihnachtsbotschaft an Heiligabend gehörtBild: AP
Margot Käßmann vor ihrer Gemeinde in Hannover (Foto: dpa)
Bischöfin Margot Käßmann: Weihachtsbotschaft ist "Kontrastprogramm" zu Verzagtheit und KummerBild: dpa

"Wer die Weihnachtsbotschaft ernst nimmt, dass Gott zu uns kommt, der kann mit gutem Grund hoffen." Das sagte die Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischöfin Margot Käßmann, in Hannover. Der christliche Glaube führe aber gewiss nicht dazu, dass alle Mühen und Ängste und Fragen unserer Welt aufgehoben würden.

Käßmann konstatierte in der Gesellschaft eine Angst, nicht mehr mithalten zu können. "Nichts ist gut, wenn bei uns durchgängig eine Atmosphäre der Gnadenlosigkeit herrscht und alle immer stark sein müssen – wie unmenschlich!" Dennoch dürfe man sich in einer solchen Welt auf Weihnachten freuen.

Die große, einfache Botschaft von Weihnachten

Robert Zollitsch auf der Kanzel (Foto: dpa)
Erzbischof Robert Zollitsch: Weihnachten ist keine "Exklusivbotschaft für fromme Insider"Bild: picture-alliance/ dpa

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch aus Freiburg, rief dazu auf, sich an Weihnachten nicht nur zu beschenken, sondern auch die Herzen füreinander zu öffnen. In der Weihnachtsgeschichte um die Geburt Jesu gehe es um die fundamentalen Werte, "die unser Leben und Zusammenleben wirklich reich und schön machen". Was nütze materieller Reichtum, wenn wir zwischenmenschlich verarmten, so Zollitsch. "Wohlstand heißt eben nicht zugleich auch Wohlergehen."

Soziale Fehlentwicklungen

Der sächsische evangelische Landesbischof Jochen Bohl äußerte sich bei der traditionellen Weihnachtlichen Vesper vor der Dresdner Frauenkirche besorgt über soziale Fehlentwicklungen. Zwar habe es in den vergangenen 20 Jahren nach der friedlichen Revolution viel Gutes gegeben, Bohl sieht aber auch eine neue Spaltung zwischen Armen und Reichen.

Weihnachtliche Botschaft gegen die Angst

Der katholische Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, appellierte an die Gläubigen, trotz aktueller weltweiter Krisen nicht in Hoffnungslosigkeit zu versinken. "Wir begreifen nicht, dass Krisen Herausforderungen sind zum Handeln, zur Veränderung und zum Lernen", sagte Marx an Heiligabend in der Christmette im Münchner Liebfrauendom.

Autorin: Sabine Faber (epd, kna)

Redaktion: Christian Walz