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Klammeraffen auf Kriegspfad

26. Mai 2006
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Auch Klammeraffen können sich bewusst auf den Kriegspfad begeben. Das haben britische Forscher in Mexiko beobachtet. Es handele sich um den ersten Beleg für gezielte Raubzüge und listenreiche Vormärsche in "feindliches" Gebiet bei Nicht-Menschenaffen, schreibt das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Nr. 2553, S. 14) in seiner Ausgabe von diesem Samstag. Bislang seien tierische Taktiker und Strategen nur unter Menschenaffen wie den Schimpansen bekannt gewesen. Der Verhaltensforscher Filippo Aureli von der John-Moores-Universität in Liverpool und seine Kollegen stießen in den Wäldern Mexikos auf eine kleine Gruppe männlicher Geoffroy-Klammeraffen (Ateles geoffroyi). In einer Reihe krochen die Tiere, ohne einen Laut von sich zu geben, über den Boden, schauten sich immer vorsichtig um und stoppten ihren offensichtlichen Streifzug in fremdem Territorium auch nicht, um etwas zu essen. Klammeraffen leben hauptsächlich auf Bäumen und verlassen diese gewöhnlich auch nicht, um sich fortzubewegen. Sie hangeln sich normalerweise von Ast zu Ast, wobei sie ihren Greifschwanz als "dritten Arm" einsetzen.