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Koalition im Kosovo nötig

19. November 2001

Die südjugoslawische Provinz Kosovo wird nach der ersten Parlamentswahl künftig von einer Koalition regiert werden, an deren Spitze die Partei des gemäßigten Albaner-Politikers Ibrahim Rugova steht.

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Erhielt 46,3 Prozent: Ibrahim RugovaBild: AP

Seine Demokratische Liga Kosovos (LDK) komme auf 46,3 Prozent der Stimmen, teilte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Montag in Pristina mit, nachdem 92 Prozent der Stimmen ausgezählt waren. Die Bevölkerung im Kosovo hatte am Samstag (17. November 2001) ein Parlament für die Selbstverwaltung der Provinz innerhalb Jugoslawiens gewählt.

Die Demokratische Partei (PDK) des früheren Milizenführers Hashim Thaci ist danach mit 25,5 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft. Die serbische Koalition "Povratak" (Rückkehr) hat knapp 11 Prozent der Stimmen erhalten. Die Allianz für die Zukunft Kosovos (AAK) des ehemaligen Milizenkommandanten Ramush Haradinaj stand bei 7,8 Prozent. Für die Partei Vatan der bosnischen Moslems und die linksnationalistische Albaner-Partei LKCK stimmten je 1,1 Prozent. Die Demokratische Partei der Kosovo-Türken bekommt 1 Prozent. Insgesamt waren 26 Parteien angetreten.

Das Parlament wurde für drei Jahre gewählt. Von den 120 Sitzen sind 10 für Serben reserviert, 10 weitere für andere Minderheiten. Die Parlamentarier werden einen Präsidenten wählen. Dieser wird einen Ministerpräsidenten vorschlagen, der dann die Regierung bildet. Die konstituierende Sitzung ist für Dezember geplant. Die Wahl des Parlamentes soll die Grundlage für eine parlamentarische Demokratie mit eigener Regierung und einem Präsidenten sein. Dies ist Voraussetzung für die in der UN-Resolution 1244 vorgesehene Selbstverwaltung des Kosovo als Provinz innerhalb Jugoslawiens. (pg)