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Kommentar: Aufwachen, BVB!

Thomas Klein23. November 2014

Borussia Dortmund erleidet in Paderborn den nächsten Rückschlag. Neben dem Verlust von Marco Reus macht besonders die Leistung in der zweiten Halbzeit Sorgen, findet DW-Sportreporter Thomas Klein.

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Fußball Bundesliga Pierre-Emerick Aubameyang
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

Schweigend und mit tief hängenden Köpfen schlichen die Spieler von Borussia Dortmund nach dem Schlusspfiff in die Katakomben der Paderborner Arena. Ilkay Gündogan wurde als einziger Akteur zu den TV-Journalisten geführt, die anderen sagten nichts. Trainer Jürgen Klopp, sichtlich niedergeschlagen, fiel es "schwer, über Fußball zu sprechen". Angesichts des harten Fouls an Marco Reus und dessen erneuter Verletzung ist das nur allzu gut zu verstehen.

Trotzdem: Die Art und Weise, wie auf den erneuten Ausfall von Reus reagiert wurde, offenbart auch ein anderes Problem: Die scheinbare Abhängigkeit von dem Offensivallrounder. Ein Zeichen, welches der Mannschaft nicht unbedingt das nötige Selbstvertrauen gibt, um aus dieser Situation herauszukommen. Denn gerade die sportliche Leistung, die der BVB an diesem Tag geboten hatte, wirft viele Fragen auf.

So ein Leistungsabfall darf nicht passieren

Nach zuletzt guten Leistungen in der Bundesliga und einer überzeugenden ersten Halbzeit gegen Paderborn musste Klopp zusehen, wie sein Team im zweiten Durchgang nichts mehr zustande brachte. Klar, der BVB hat viele verletzte Leistungsträger. Mats Hummels, Nuri Sahin, Jakub Blaszczykowski oder auch Marco Reus verbringen mehr Zeit im Rehazentrum, als auf dem Bundesliga-Rasen.

Thomas Klein
Bild: Cordula Luckassen

Trotzdem sollten die Dortmunder stark genug besetzt sein, um eine klare Führung gegen den SC Paderborn über die Zeit zu retten - so ein Leistungsabfall darf einer Spitzenmannschaft nicht passieren! Alle die Tugenden, mit denen sich die Dortmunder die 2:0-Führung in der ersten Halbzeit erspielt und verdient hatten, waren plötzlich nicht mehr zu sehen. Keine kreativen Ballstafetten, kein aggressives Pressing, kein Selbstbewusstsein - die Klopp-Elf schien wie ausgewechselt.

Der BVB ist überfordert

Die Mannschaft schafft es im Moment nicht, die nötige Konstanz in ihr Spiel zu bekommen. Dass sie es besser können, haben die Dortmunder mehrfach in der Champions League unter Beweis gestellt - umso schwieriger ist es, eine passende Erklärung für die zwei BVB-Gesichter zu finden. Auch für Klopp, der zunehmend ratlos wirkt. Eine Lösung der Probleme scheint in weiter Ferne. Der BVB wirkt mit der aktuellen Situation schlichtweg überfordert! Der Trainer muss seine Mannschaft schnellstmöglich wachrütteln, sonst droht den Dortmundern eine ganz bittere Saison.