1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Botschaft nicht angekommen

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz
22. Oktober 2017

Diskussionsthemen gibt es am 9. Spieltag genug: Die mangelnde Chancenverwertung, der Videobeweis, der oft gar nichts beweist. Oder man regt sich über die Spuckattacke der Hertha-Fans auf, so wie es Sarah Wiertz tut.

https://p.dw.com/p/2mIrv
1. Bundesliga 9. Spieltag | SC Freiburg - Hertha BSC
Bild: picture-alliance/dpa/P. Seeger

Rund eine halbe Stunde ist gespielt in der Partie SC Freiburg gegen Hertha BSC. Bisher gab es noch kein Tor zu bejubeln, obwohl durchaus auf beiden Seiten die Möglichkeiten dazu da waren. Nach einer Doppelchance des Sportclub geht Freiburgs Kapitän Julian Schuster zur Eckfahne, um den Eckball zu treten.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
DW-Redakteurin Sarah Wiertz

Aber dazu kam er erstmal nicht: Die Hertha-Fans bewarfen Schuster aus der Gästekurve mit Gegenständen. Als er sich beschwerte, bespuckten sie ihn sogar. Nach einer weiteren Beschwerde bei den Fans und dem Schiedsrichter versuchte es Schuster erneut - dasselbe Bild. Das ist höchst unsportlich, gefährlich und ekelhaft - und bedarf der Roten Karte. Mögen die Hertha-Fans nach den bisher schwachen Leistungen ihrer Mannschaft in der Liga und der Europa League schlechte Laune haben - das ist keine Entschuldigung. 

Ups - we did it again

Zumal es nicht das erste Mal ist: Bayerns-Ex-Trainer Carlo Ancelotti ist bereits ebenfalls ein Spuck-Opfer der Hertha-Anhänger geworden. In der vergangenen Saison rotzten sie ihm auf den Kopf - woraufhin der Italiener ihnen den Mittelfinger zeigte. Schuster ließ sich dazu zwar nicht hinreißen, war aber sichtlich verärgert. "Das ist einfach ein Schritt zu weit. Ich habe kein Problem damit, wenn ich beschimpft oder beleidigt werde - das gehört leider auch dazu", sagte er nach dem Spiel. "Aber diese Art und Weise geht dann einfach zu weit."

Es gibt zahlreiche und verschiedene Möglichkeiten als Fan, seinen Verdruss kund zu tun, auch während eines Spiels und auch für die Öffentlichkeit sichtbar. Aber jemanden anzuspucken - egal wen - ist unter der Grasnarbe. Da kann der Verein auch noch so viel Geld einer Werbeagentur geben, damit diese auf die lächerliche Idee kommt, dass die Spieler für mehr Toleranz werben und sich deshalb vor Anpfiff à la NFL hinknien müssen. Diese (Werbe-) Botschaft ist offensichtlich noch nicht mal bei den eigenen Fans angekommen.

Unter diesem Artikel können Sie einen themenbezogenen Kommentar abgeben. Wir freuen uns auf Ihre Meinungsäußerung!

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online