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Kommentar: Die Macht von der Isar

Stefan Nestler28. Februar 2013

Nach zuletzt fünf Niederlagen und einem Unentschieden in Bundesliga und Pokal hat Bayern München die schwarze Serie gegen Borussia Dortmund beendet. Nur logisch war das, meint DW-Sportredakteur Stefan Nestler.

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Stefan Nestler, DW Sport. Foto: DW/Per Henriksen
Stefan Nestler, DW SportBild: DW/P. Henriksen

"Mit diesem Spiel haben wir die Vormachtstellung im deutschen Fußball zurück." Uli Hoeneß' Worte nach dem 1:0-Sieg der Bayern im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund klangen wie so viele seiner Äußerungen: publikumswirksam, um nicht zu sagen populistisch, leicht übertrieben und damit provozierend. Doch diesmal traf der Präsident des Rekordmeisters Bayern München ziemlich exakt die Wahrheit - mit einer kleinen Einschränkung: Es hätte dieses Spiels gar nicht mehr bedurft, um festzustellen, dass die Bayern wieder die unumstrittene Nummer eins in Fußball-Deutschland sind.

Meisterschaft ist gelaufen

Selten zuvor haben sie die Bundesliga so dominiert wie bisher in dieser Saison. Die Verantwortlichen der DFL können eigentlich bereits jetzt den 23. Titel der Münchner in die Meisterschale gravieren lassen. Woche für Woche liefern die Bayern Demonstrationen ihrer Spielstärke und Entschlossenheit ab. Trainer Jupp Heynckes könnte beim komfortablen Vorsprung von 17 Punkten auf den Tabellenzweiten Dortmund durchaus auch einmal die Seniorenmannschaft des Vereins in eine Bundesliga-Partie schicken. Aber wahrscheinlich würde auch die mit einem Sieg heimkehren.

Neuer arbeitslos

Das Pokalspiel gegen den BVB zeigte, warum die Bayern derzeit einsame Spitze sind. Hinten stand die Abwehr um Dante so sicher, dass Manuel Neuer wieder einmal kaum zeigen konnte, in welcher Form er selbst sich befindet. Der Nationaltorwart sollte vielleicht bei erwähnter Seniorenmannschaft anheuern, um endlich wieder zu Paraden gezwungen zu werden. Das Mittelfeld - man bedenke, ohne den gesperrten Star Franck Ribéry! - sorgte für so viel Druck, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann sich die sonst so ballsicheren Dortmunder einen Aussetzer mit der Folge eines Bayern-Treffers leisten würden. Und es war auch kein Zufall, dass ausgerechnet Arjen Robben der Matchwinner war. Der Niederländer lief und schoss sich den Frust über sein häufiges Reservisten-Dasein von der Seele. Was für ein Luxus, Topspieler wie ihn oder Mario Gomez auf die Auswechselbank setzen zu können.

Triple in Reichweite

Das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Triumph ist nicht nur weiter möglich, sondern durchaus realistisch, sogar mit der Tendenz zu wahrscheinlich. Denn wenn die Bayern nicht nachlassen, sondern auf diesem Niveau weiterspielen, findet sich auch in Europa kaum noch ein gleichwertiger Gegner. Uli Hoeneß kann sich also schon einmal die nächsten markigen Worte zurechtlegen.