1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Konklave zur Papstwahl hat begonnen

18. April 2005

Am Montagabend (18.4.) fand in der Sixtinischen Kapelle in Rom der erste Wahlgang für einen neuen Papst statt. Auf einen Nachfolger für Johannes Paul II. konnten sich die 115 wahlberechtigten Kardinäle nicht einigen.

https://p.dw.com/p/6WiK
Nur schwarzer Rauch nach erster SitzungBild: AP

Auf dem Petersplatz in Rom warteten am Montagabend mehr als zehntausend Menschen auf ein Zeichen aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Es war unklar, ob am ersten Tag des Konklaves schon ein Wahlgang stattfinden würde. Um kurz nach acht Uhr (MESZ) war es dann so weit: schwarzer Rauch signalisierte, dass zwar gewählt wurde, aber noch kein Papst gefunden worden ist.

Ab Dienstag sind dann vor- und nachmittags jeweils zwei Wahlgänge vorgesehen. Frühestens am Freitag wird die Wahl für einen Tag unterbrochen, falls bis dahin noch kein Papst gewählt sein sollte.

Rom bleibt Mittelpunkt des Interesses


Konklave hat begonnen Papstwahl
Das Konklave hat begonnenBild: AP


Der Tag war von feierlichen Zeremonien geprägt, über die 7000 internationale Medienvertreter berichteten – so viele wie nie zuvor. Unter Leitung von Kardinaldekan Joseph Ratzinger versammelten sich die 115 wahlberrechtigten Kardinäle am Nachmittag. Dann zogen sie in einer Prozession in die Sixtinische Kapelle ein.

Ratzinger verlas die lange lateinische Eidesformel. Nacheinander schworen die Kardinäle aus aller Welt mit der Hand auf der offenen Bibel, reguläre und vor allem geheime Wahlen abzuhalten. Sie verpflichteten sich zugleich, im Fall ihrer Wahl das Amt des Hirten der Universalkirche in Treue auszuüben.

Ritual hinter verschlossenen Türen

Konklave hat begonnen Türen zu
Erzbischof Piero Martini schließt die Tür zur Sixtinischen KapelleBild: AP

Einem alten Brauch folgend, rief der Päpstliche Zeremonienmeister, Erzbischof Piero Martini: "extra omnes" (alle hinaus). Mit diesem liturgischen Ruf forderte er alle Unbeteiligten zum Verlassen der Kapelle auf und verschloss die großen Flügeltüren der Sixtinischen Kapelle.

Vor Beginn des Konklaves erteilte der deutsche Kardinal Ratzinger in einer Predigt im Petersdom Rufen nach Modernisierung der Kirche eine klare Absage. Den wechselnden ideologischen Moden müssten die Katholiken die Rückbesinnung auf die Wurzeln ihres Glaubens entgegenstellen. Die Kirche müsse mit der Kraft des Glaubens dem Zeitgeist trotzen, forderte Ratzinger.

Warten auf dem Papst Petersdom
Mehr als 7000 Journalisten warten auf die Entscheidung der KardinäleBild: AP

Ratzingers Ausführungen wurden von mehreren der anwesenden Kardinäle mit Applaus bedacht. Eine solche Zustimmung während eines Gottesdienstes ist im Vatikan ungewöhnlich. Der 78-jährige gilt als einer der Anwärter auf die Nachfolge von Johannes Paul II. (je)