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Großdemonstration im Kosovo

17. Februar 2016

Korruption, mehr Rechte für Serben, Grenzschließungen: Die Regierung im Kosovo steht in der Kritik. Bei Demonstrationen in der Hauptstadt fordern die Demonstranten einen sofortigen Rücktritt der Regierung.

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Isa Mustafa ist Premierminister im Kosovo und stellt sich den Fragen der DW. (Foto: DW)
Premierminister Isa Mustafa - gegen ihn richten sich die ProtesteBild: DW/B. Cani

In Pristina haben zehntausende Kosovo-Albaner gegen ihre Regierung demonstriert, um sie zum Rücktritt zu bewegen. Alle Oppositionsparteien hatten zu dieser als "größte Demonstration in der Geschichte des Landes" geplanten Demonstration ihre Anhänger aus dem ganzen Land in die Hauptstadt gerufen. Am Donnerstag jährt sich zum achten mal der Tag, an dem der Kosovo seine Unabhängigkeit erklärte.

Die Protestierenden trugen die rot-schwarzen Nationalfahnen der benachbarten "Mutterrepublik" Albanien und Transparente mit der Aufschrift "Für einen souveränen Staat". Sie werfen der Regierung vor, der serbischen Minderheit im Land auf Druck der EU zu große Rechte eingeräumt zu haben. Der Kosovo solle nicht von Menschen regiert werden, die die Verfassung und Souveränität missachten," sagte Visar Ymeri, Vorsitzender der Partei "Bewegung für Selbstbestimmung".

Mit Tränengas gegen die Regierung

Schon im Januar hatte die Opposition, die seit Monaten das Parlament mit Tränengas lahmlegt, rund 60.000 Anhänger auf die Straße gebracht. Sie verlangt eine vorgezogene Parlamentswahl. Die wird von der Regierung ebenso abgelehnt wie ein Referendum über die Rechte der Serben im fast nur noch von Albanischstämmigen bewohnten Land. Die Opposition hatte dafür die Unterschriften von etwa zehn Prozent der knapp zwei Millionen Einwohner vorgelegt.

pab/kle (afpe, ape, dpa)